20.000 Menschen bei Demo gegen AfD in Hamburg

Stand: 31.01.2025 20:17 Uhr

In der Hamburger Innenstadt haben am Freitagnachmittag laut Polizei 20.000 Menschen gegen die AfD demonstriert. Sie bildeten eine Menschenkette rund um das Rathaus. Hintergrund ist das Unionsvotum mit der AfD im Bundestag.

Zu der Demonstration in der Nähe des Hamburger Rathauses unter dem Motto "Menschenkette gegen die AfD und ihre menschenfeindliche Politik" hatte unter anderem die Vereinigung "Omas gegen Rechts" aufgerufen. Es gehe darum, der AfD symbolisch den Weg ins Rathaus zu versperren, hieß es in dem Aufruf. Diesem folgten deutlich mehr Menschen als erwartet - die Organisatoren hatten im Vorfeld mit 2.500 Teilnehmenden gerechnet.

Tschentscher und Fegebank bei Menschenkette dabei

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, 5.v.r), Oke Göttlich (4.v.r), Präsident des FC St. Pauli, und weitere Teilnehmende stehen bei einer Demo gegen die AfD in einer Menschenkette. © Christian Charisius/dpa
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher steht neben dem Präsidenten des FC St. Pauli, Oke Göttlich, in der Menschenkette.

Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Bundeskanzleramtschef Wolfgang Schmidt (beide SPD) und der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, reihten sich in die Menschenkette ein. Tschentscher sagte dem NDR: "Wir sind eine Stadt mit Menschen aus über 180 Nationen. Und wir brauchen diese solidarische Gesellschaft, die eintritt für diejenigen, die von Flucht und Krieg bedroht sind - und auf der anderen Seite brauchen wir absolute Sicherheit für diejenigen, die hier frei in Hamburg natürlich leben und sich bewegen wollen."

Die Parteiführung der Hamburger Grünen war ebenfalls dabei. Die Politikerinnen und Politiker stellten sich hinter ein Banner mit der Aufschrift "Herz statt Merz". Die CDU im Bundestag habe einen rechtswidrigen Beschluss auf den Weg gebracht, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). "Das ist einfach ein Dammbruch, das ist ein Tabubruch." Zudem beteiligten sich mehrere Hamburger Senatorinnen und Senatoren.

Viele selbst gemalte Schilder und Plakate

Auf der Demonstration waren unter anderem auch Flaggen und Transparente der Partei Die Linke, der Gewerkschaft GEW und von Greenpeace zu sehen. Viele Teilnehmende brachten zudem selbst gemalte Schilder mit Aufschriften gegen CDU-Parteichef Friedrich Merz und die AfD mit. Auf Plakaten standen Botschaften wie "Hass ist keine Meinung" und "Merz hat gar nichts kapiert".

Ingmar Schmidt im Studio von NDR 90,3 © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Mehr Menschen als erwartet bei Demos gegen AfD in Hamburg (1 Min)

5.000 Teilnehmende bei weiterer Demo

Teilnehmende einer Protestaktion demonstrieren unter dem Motto "Merz und AfD stoppen - Asylrecht verteidigen" vor der Geschäftsstelle der AfD Hamburg. © Christian Charisius/dpa
"Wir sind die Brandmauer": Am Abend sammeln sich Demonstrierende vor der Geschäftsstelle der Hamburger AfD.

Direkt im Anschluss kamen laut Polizei noch einmal 5.000 Menschen zur nächsten Demo vor der Europa Passage zusammen. Zu dieser hatte das Bündnis "Widersetzen" unter dem Motto "Merz und AfD stoppen" aufgerufen. Im Vorfeld waren 500 Teilnehmende erwartet worden. Die Demonstrierenden zogen vor die Fraktionsbüros von CDU und AfD. Zwischenfälle gab es nicht. In der ganzen Innenstadt kam es wegen der Demos zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

"Fridays for Future" ruft für Sonnabend zu Kundgebung auf

Auch "Fridays for Future" geht auf die Straße, allerdings erst am Sonnabend. Bei der Kundgebung "Rechtsextremismus stoppen, Demokratie verteidigen" sollen rund 2.000 bis 5.000 Teilnehmende um 16 Uhr zur Willy-Brandt-Straße kommen. Der Kundgebungsort wurde vom Ballindamm dorthin verlegt.

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Hamburg Journal | 31.01.2025 | 19:30 Uhr