Hamburger Zoll sprengt mutmaßlichen Drogen-Versandhandel

Stand: 17.04.2025 14:20 Uhr

Es ist einer der größten Schläge gegen Doping- und Drogendealer in Norddeutschland seit Jahren: Mehr als zwölf Monate lang hat der Hamburger Zoll ermittelt, vor drei Wochen gab es dann Durchsuchungen. Nun haben die Ermittler in Hamburg ihren Fund präsentiert.

In einer Halle auf dem Zollgelände in Hamburg-Rahlstedt breiteten sie auf 20 Metern Tischfläche Tausende Tabletten, Ampullen und Spritzen aus. Darunter sind Anabolika, Steroide und die als Abnehmspritze bekannte Substanz Ozempic. Zu sehen waren aber auch viele Luxusartikel.

Fast 190.000 Euro in bar und viele Luxusartikel

Ulrich Willamowski von der Zollfahndung Hamburg sagte NDR 90,3, dass neben 189.000 Euro Bargeld auch zahlreiche Luxusartikel sichergestellt wurden. "Goldbarren im Wert von über 50.000 Euro, hochpreisige Turnschuhe - ein Paar allein über 1.000 Euro - auch eine hochpreisige Rolex-Uhr im Wert von 15.000 Euro", so der Zollfahnder. Auch Fahrzeuge wurden demnach sichergestellt.

Durchsuchungen in drei Bundesländern

Die Polizei hatte vor rund drei Wochen 16 Häuser in Hamburg, Schleswig-Holstein und Sachsen durchsucht und dabei auch Drogen wie Kokain, Ecstasy, MDMA und 1,8 Liter sogenanntes Liquid Ecstasy gefunden. Außerdem auch gefälschte Rezepte.

Versandhandel für Dopingmittel

Hinter dem Handel sollen drei Brüder stecken. Sie verschickten ihre "Waren" per Post - bezahlt wurde in bar. Alle drei sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen weiter.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 17.04.2025 | 14:00 Uhr