Auf Kurs: Schiffskoordination made in Hamburg
Der Schiffsverkehr ist in den vergangenen Jahrzehnten immer komplexer geworden. Was die Technik heute alles kann, das zeigen zwei in Hamburg beheimatete Koordinierungsstellen: das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) und das Fleet Operation Center (FOC) von Carnival Maritime.
Was wir vom Hamburger Hafen sehen, das sind Schiffe und Containerbrücken. Nicht zu sehen ist die viele Arbeit, die im Hintergrund abläuft. Wie beispielsweise kommen Containerschiffe sicher und vor allem sortiert von der Deutschen Bucht die Elbe hinauf in den Hamburger Hafen? In einem Büro auf dem Containerterminal Tollerort wird genau das geplant, sortiert und überwacht: im Hamburg Vessel Coordination Center, kurz HVCC.
HVCC: Schiffskoordination rund um die Uhr
Begonnen hat alles 2004 - damals noch unter anderem Namen. Die Hafenmanager von HHLA und Eurogate hatten erkannt, dass durch eine Zentralisierung von Informationen der Betrieb an den Terminals besser organisiert werden kann. Damals waren Bleistift, Radiergummi und das Telefon die wichtigsten Werkzeuge. Die Daten wurden analog gesammelt und bearbeitet. Vor allem der Betrieb der Feederschiffe im Hafen wurde so recht schnell effektiver.
Containerabfertigung ohne Stau dank moderner Technik
Heute ist die Datenplattform digital und das HVCC des Jahres 2024 leistet deutlich mehr als noch vor zwei Jahrzehnten. Dank moderner Technik können sowohl die großen Containerfrachter als auch die Feeder-Schiffe schon weit im Vorfeld des Hamburger Hafens begleitet und gelenkt werden. Das Ziel: eine optimale Abfertigung ohne Stau an den Terminals.
Geschäftsführer Gerald Hirt und seine Mitarbeiter sind stolz auf das HVCC. Die Firma ist einmalig, denn hier haben sich mit HHLA und Eurogate zwei konkurrierende Terminalbetreiber zusammengeschlossen - eine weltweit einzigartige Gesellschafterstruktur, die zum Wohle der Beteiligten und des gesamten Hamburger Hafens funktioniert. Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, wird in den Büros auf dem Containerterminal Tollerort gearbeitet, um eine bestmögliche Abfertigung der Container- und Feederschiffe im Hafen zu gewährleisten.
Ein Auge auf Kreuzfahrtschiffe: Das Fleet Operation Center
Auf mehr als 250 Quadratmetern laufen im Hamburger FOC alle wichtigen Daten von 31 Kreuzfahrtschiffen zusammen. Dazu zählen neben den 11 Aida-Schiffen auch 20 weitere Schiffe der europäischen Kreuzfahrtmarken der Carnival Corporation. Überwacht und digital begeleitet werden Schiffe der Reedereien Aida, Cunard, P&O und Costa.
Nautiker analysieren Position und Zustand der Schiffe
Auf großen Videowänden analysiert ein Team von Nautikern und Nautikerinnen rund um die Uhr Position und Zustand der Schiffe. Nach Angaben des Betreibers Carnival ist es das modernste Kontrollzentrum seiner Art in Deutschland. Die Zentrale übernimmt dabei die Routen- und Wetterplanung, kontrolliert die Navigation und leitet im Fall einer Havarie die Notfallkoordination.
"Bekenntnis zum Standort Hamburg"
Felix Eichhorn, Präsident von AIDA Cruises, sagte bei der Eröffnung: "Das FOC-Team steht unseren Kapitänen und Offizieren rund um die Uhr zur Seite und unterstützt sie bei nautischen und technischen Aspekten." Die Investition in das Zentrum sei ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort Hamburg als wichtiges internationales maritimes Zentrum.