Podcast "Feel Hamburg" mit Schauspielerin Angelina Häntsch
Zuletzt war sie als die engagierte Gynäkologin Dr. Julia Kowalczyk in der vierten Staffel der ARD-Erfolgsserie "Charité" zu sehen und am 26. Oktober läuft zur besten Sendezeit im ZDF "Ein Fall für Conti - Spieler". Auch hier hat Angelina Häntsch eine große Rolle. Die Schauspielerin, die mit ihrer Familie in Hamburg lebt, ist in der Oberliga des deutschen Films angekommen.
Aufgewachsen ist Angelina Häntsch in Berlin, wo sie auch ihr Schauspielstudium am Europäischen Theaterinstitut absolvierte. Nach Engagements in Erfurt, Plauen und Zittau bekam sie ihre erste Fernsehrolle im Anti-Kriegsfilm "4 Tage im Mai" und dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit vielen Auftritten im Deutschen Fernsehen. 2012 wurde Angelina Häntsch Hamburgerin, als sie ein Engagement am Jungen Schauspielhaus bekam. Inzwischen ist sie Mutter eines Sohnes und lebt mit ihrer Familie in Altona, wo sie sich sehr wohl fühlt.
Im Gespräch mit "Feel Hamburg" Host Ilka Steinhausen erzählt Angelina Häntsch von einer Bühnenpanne am Jungen Schauspielhaus: "Mir ist schon mal passiert, dass ich was Falsches gesagt und damit quasi fast das Stück beendet habe. Da mussten wir uns sehr zusammenreißen, um nicht zu lachen. Mein Text war eigentlich: 'Vater ist fort' und ich habe gesagt: 'Vater ist tot'. Mein Kollege hat mich angeguckt, wir beide sind wirklich leichenbleich geworden. Und wir mussten die Lippen zusammenkneifen, um nicht zu lachen. Dann habe ich irgendwie daraus gemacht: "Also tot, im übertragenen Sinne, weil er nicht da ist. Er ist nämlich fort...". Solche Aussetzer oder Versprecher seien bei ihr allerdings selten, erklärt Häntsch, denn eigentlich habe sie die Texte immer gut verinnerlicht.
Cool in Berlin
Dass die Schauspielerin in Berlin aufgewachsen ist und auch den Dialekt beherrscht, kam ihr bei der Neuverfilmung von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zugute. Sie spielt die Rolle der überforderten Mutter von Christiane F. so realistisch, als kenne sie diese Situation aus eigener Erfahrung. Dabei hatte Angelina Häntsch eine behütete Kindheit im noblen Wilmersdorf. Sie wollte aber nicht brav und bieder erscheinen, sondern möglichst cool rüber kommen. "Als Jugendliche habe ich mich in der S-Bahn auf den Boden gesetzt. Das war so unser rebellischer Akt, in der S-Bahn und U-Bahn nicht die Sitze zu benutzen, sondern den Boden. Und ich hatte so mit 14 immer ganz, ganz schwarz geschminkte Augen. Das war so eine Gruftie-Phase, Grunge... und ich dachte, wenn ich einfach nur dasitze und böse gucke, würde ich cool sein", schmunzelt die Schauspielerin, gesteht aber auch, dass sie sich eigentlich nur verstecken wollte.
Begegnung mit Ethan Hawke
Ein ganz besonderer Moment im Leben der damals sehr jungen Angelina Häntsch war ein Zusammentreffen mit dem Schauspieler Ethan Hawke. Sie war seinerzeit mit einer Freundin in London und hatte Tickets für ein Theaterstück mit dem großen Hollywood-Star. In der Hoffnung, ihn zu treffen, haben die beiden sich strategisch günstig am Bühneneingang auf eine Bank gesetzt. "Und dann kam er da vorbeigelaufen und wir waren so ein bisschen erschrockene Fan-Girls. 'Oh mein Gott, da ist er von Reality Bites.' Das ist so ein 90er-Jahre-Film, den ich ganz, ganz toll fand als Jugendliche. Er hat dann ein bisschen mit uns gequatscht. Und dann ist er ins Theater gegangen und hat die Vorstellung gespielt, die ganz toll war." Bis heute freut sich Angelina Häntsch über dieses besondere Erlebnis und betont, dass ihr dieser Abend für immer in Erinnerung bleiben werde.
Im Gespräch mit Ilka Steinhausen erzählt die Schauspielerin auch von ihrem Leben als Mutter eines Kleinkindes, Spielplätzen in Hamburg und verrät, in welchen vegetarischen Restaurants sie besonders gerne isst.
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