"Feel Hamburg" mit dem Schauspieler Harald Maack (Notruf Hafenkante)
Mehr als 17 Jahre stand Harald Maack als Jörn "Wolle" Wollenberger für die Vorabendserie "Notruf Hafenkante" vor der Kamera. Vor kurzem erklärte er seinen Rückzug von der Serie.
"Wenn ich das Gefühl habe, dass eigentlich alles erzählt und gemacht ist, dann möchte ich etwas Neues, etwas Anderes tun. Ich habe in den 17 Jahren gefühlt 1,735 Millionen Mal "Peter 21 hört" gesagt. Es ist einfach gut, ab einem bestimmten Moment zu sagen: Dankeschön, vielen, vielen herzlichen Dank, aber das war's", begründet Harald Maack im Gespräch mit Daniel Kaiser seine Entscheidung, Wolle in den Serienruhestand zu schicken.
Ähnlichkeit mit Serienfigur
Der Polizist Wolle ist so etwas wie die gute Seele des Polizeireviers, der Ruhepol, der für alle ein offenes Ohr hat und für Harmonie im Team sorgt. Das ist ein Charakterzug, den Harald Maack auch bei sich selbst erkennt. "Ich bin schon jemand, der es gerne gut hat und auch ruhig hat. Aber wie meine Frau so schön zu sagen pflegt, wenn ich mich aufrege, kann ich ganz schön laut werden", sagt der Schauspieler. Das komme aber eher selten vor.
Von der Spedition ins Ohnsorg Theater
Seine ersten Schritte in die große weite Welt machte der, in der niedersächsischen Provinz aufgewachsene Harald Maack im Rahmen einer Ausbildung zum Speditionskaufmann im Hamburger Hafen. In seiner Freizeit hatte er bereits bei einer plattdeutschen Bauernkomödie auf der Bühne gestanden und Blut geleckt. Nach dem Motto "Frechheit siegt" rief er nach Feierabend so oft beim Ohnsorg-Theater an, bis er schließlich zum damaligen Intendanten Günther Siegmund durchgestellt wurde. Mit "Moin, ich bin Nachwuchs und ich kann Plattdeutsch spielen" habe er sich vorgestellt und Siegmund davon überzeugt, in den Dorfgasthof von Ramelsloh zu kommen und ihn auf der Bühne zu sehen. Der Intendant war beeindruckt und bot ihm gleich eine Rolle in einem Stück mit Heidi Kabel an. Dort kam Harald Maack so gut an, dass weitere Rollenangebote folgten und er sich schließlich dazu entschloss, die Speditionslehre abzubrechen und stattdessen die Schauspielschule in Hamburg zu besuchen.
Schurke im "Tatort"
Inzwischen kann Harald Maack auf eine mehr als 40-jährige erfolgreiche Bühnenkarriere zurückblicken und ist mit seinen Rollen und seinem Privatleben sehr zufrieden. Einen großen Wunsch hat er allerdings: den Bösewicht in einem "Tatort" zu spielen. "Bei Soko Leipzig habe ich in Folge 5 mal den Bösen gespielt. Es war einfach nur schön. Im Theater habe ich in acht von zehn Fällen den Bösen gespielt und beim Film ist es genau umgekehrt. Das ist schade." Aber einmal sei er immerhin in einem Spielfilm "komplett verprügelt worden" und habe auch selbst ausgeteilt. Ansonsten ist er aber mehr der Mann für die "weiche Feel Good Rolle".
Wie geht es nach "Notruf Hafenkante" weiter?
Für die Zeit nach seinem Ausstieg bei "Notruf Hafenkante" hat Harald Maack noch keine Pläne, sondern freut sich auf die freie Zeit, die jetzt vor ihm liegt. "Ich habe für mich das Gefühl, dass ich bestimmte Sachen mal wieder auf die Reihe bringen will. Wer bin ich ohne Hafenkante? Wer bin ich ohne das alles? Das möchte ich gerne noch ein bisschen weitermachen. Und dann hoffe ich doch sehr, dass es irgendwann mal Anfragen gibt für den Bösen im Tatort oder so", schmunzelt Maack und betont aber auch: "Ich will den Job nicht an den Nagel hängen, sondern einfach nur mal gucken."
Im Gespräch mit Daniel Kaiser erzählt der Schauspieler auch von seiner Leidenschaft für perfekte Franzbrötchen, seiner Arbeit mit Detlev Buck und Götz George und er verrät, ob er privat schon einmal mit der Polizei zu tun hatte.
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