Extra 3 Autoren erklären einer Schulklasse Satire
Bei "Wünsch Dir Deinen NDR" konnten sich Interessierte für einen Besuch oder eine Aktion bewerben. Dennis Kaup und Jesko Friedrich haben in einer Hamburger Schule über ihre Arbeit bei extra 3 gesprochen.
Wir besuchen das Emilie-Wüstenfeldt-Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel und erzählen den Schülerinnen und Schülern einer siebten Klasse, wie Satire funktioniert. Dazu erklären wir Satire als Schnittmenge von Kritik und Humor, erläutern die Grenzen von Satire - keine Beleidigungen, Fingerspitzengefühl bei heiklen Themen - und berichten aus unserem Arbeitsalltag.
Die Kinder sind teilweise etwas schüchtern, stellen aber auch sehr gute Fragen, etwa ob Satire auch positiv zum behandelten Thema stehen kann - kann sie eher nicht, Satire ist immer Kritik. Oder was wir tun, wenn es nichts zu kritisieren gibt - noch mal genauer recherchieren, zur Not ein anderes Thema wählen.
Persönliche Meinung in der Satire ist gewollt
Auch die Frage nach "zu viel persönlicher Meinung" in der Satire kommt auf. Unsere Antwort: Wie im klassischen journalistischen Kommentar ist diese persönliche Meinung in der Satire zulässig und gewollt. Wie sehr diese Meinung eine ganze Sendung färben darf, ist differenziert zu betrachten: Kurt Tucholsky fordert eine konsequente persönliche Haltung geradezu ein, während in der Praxis bei extra 3 versucht wird, dass alle Parteien ihr Fett wegkriegen.
Sportsatire-Format WUMMS ist auch Thema
Um die Grenzziehung zur Comedy - reine Unterhaltung mit wenig bis gar keiner Kritik - zu veranschaulichen, zeigen wir auch Beispiele unseres WUMMS Formats "Monsters of Kreisklasse". WUMMS ist unter den Schülern wesentlich bekannter als extra 3, viele kennen unsere WUMMS Songs schon seit der Grundschule.
Die praktische Übung: Wir erklären die Begriffe "Kernaussage" und "Gefäß" und lassen die Gruppe selbst satirische Themen und "Gefäße" finden. Von "Putin" bis "unser Mathelehrer" ist alles dabei.
Junge Menschen nutzen Medien online
Im Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern wird wieder einmal deutlich, wie stark sich das Medienverhalten Richtung Online verschiebt und wie sehr sich der NDR anstrengen muss, um eine junge Zielgruppe zu erreichen. Wir hatten jedenfalls einen schönen und interessanten Vormittag und danken den Lehrerinnen Frau Bandemer und Frau Dosda für den netten Empfang und die gute Organisation!