Stand: 30.01.2023 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Tohuus"

Die Klappmaul-Handpuppe Werner Momsen vor schwarzem Hintergrund. © NDR
Werner Momsen, de Klappmuul-Komiker.

Werner Momsen hat auch eine Idee zum Thema "Tohuus", dem Motto unseres plattdeutschen Schreibwettbewerbs "Vertell doch mal".

Ein Mikrofon im Gegenlicht. © fotolia Foto: vectorfusionart
AUDIO: Tohuus (2 Min)

"Tohuus"

Dag ok, de Poppen-Momsen is hier. Gistern hett mi eenen fragt, wo mien tohuus is? Du un dort bin ik in't Schlingern kamen un wöss gor nich wat ik antwoorden schöll. Ik segg, wat heet dat denn genau "Tohuus", wat meenst du dormit?

He seggt, för em is dat de Ort, wo he ankamen deit un wenn he ankomen is ok nich wech mutt, wiel he dor jo tohuus is. Oh, segg ik, dat hebb ik gor nich. Gifft dat ok noch annere Orte, wo man tohuus sien kann, hebb ik em denn fragt? Denn ik kam woll ganz faken an, mutt na körte Tiet aber wöller weg.

Tohuus mutt nich dor sien, wo een wahnen deit

Ik leev jo up un för de Bühn un dor kann'nen nich lange blieven. Aber wenn ik up eene Bühn stoh, föhl ik mi ankamen. Ob dat för tohuus sien reggt, woll ik von em weten.

"Willst du dor denn wöller von weg, wenn du up de Bühn steihst?" "Nee." "Un wenn du weg bist, willst wöller hen?" "Jo." "Denn ist de Bühn dien tohuus". "Du meenst, een tohuus is dat ok, wenn man bloots av un an dor is, sik aber ankamen föhlt?" "Genau. Du kannst ok in'n Urlaub tohuus weden, obwohl du von tohuus weg bist, wenn du ankomen bist".

Nich blots een Ort, sünnern ok een Geföhl

"Aber dorweden reggt nich?" "Nee", seggt he, "denn man kann jo ok tohuus nich tohuus weden, wenn man sik tohuus nich tohuus föhlt." Oh, hebb ik dacht, dat ward jo jümmers komplizierter. Wi schall man sik denn bi ne Inladung bi een Fründ as tohuus föhlen, wenn man sik nich mol tohuus as tohuus föhlt? Wat mutt een Tohuus denn hebben, dat man sik dor tohuus föhlt, hebb ik mi fragt? He hett meent, dat man dat nich seggen, sünnern bloots föhlen kann.

Denn föhlt mol, ob ji dor, wo ji nu sünd, tohuus sünd!

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10:40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11:50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13:20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 30.01.2023 | 10:40 Uhr

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