Illegales Rennen auf der Köhlbrandbrücke? Berufungsprozess gestartet
Das Hamburger Landgericht verhandelt seit Mittwoch erneut über einen tödlichen Unfall auf der Köhlbrandbrücke vor fünf Jahren. Damals war ein 24-jähriger Mann ums Leben gekommen. Er saß auf dem Beifahrersitz, sein Bruder hatte den Unfallwagen gefahren.
Der Fahrer war damals viel zu schnell unterwegs, das steht fest. Erlaubt sind auf der Köhlbrandbrücke 60 Kilometer pro Stunde, der damals 22-Jährige fuhr nach Angaben eines Gutachters mehr als doppelt so schnell. In einer lang gezogenen Kurve fuhr sein Wagen in einen Lkw. Sein Bruder auf dem Beifahrersitz starb noch an der Unfallstelle.
Berufung wegen Verdacht auf illegales Autorennen
Das Amtsgericht Harburg hatte den Fahrer vor knapp zwei Jahren wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt. Doch war es wirklich nur eine fahrlässige Tötung? Der Staatsanwalt ging in Berufung, weil er eine weitere Verurteilung fordert. Er ist davon überzeugt, dass sich der Angeklagte damals ein illegales Autorennen mit einem anderen Autofahrer geliefert hatte - der nun ebenfalls auf der Anklagebank sitzt. Einige Zeuginnen und Zeugen haben das vor Gericht nun auch so ausgesagt: "Für mich war deutlich: Hier findet ein Rennen statt", so ein Autofahrer.
Die Anwälte und Anwältinnen der Angeklagten hingegen sagen, auch der Lkw-Fahrer könne den Unfall verursacht haben. Er sei womöglich auf die linke Spur geraten. Ein Gutachter schloss dies am Mittwoch jedoch aus.