Para-Schwimmerin Tanja Scholz: WM-Titel und große Ziele
Zehn Mal in der Woche trainiert Tanja Scholz im Wasser. Die Grundlage für ihre tollen Erfolge im Jahr 2023: sechs Medaillen bei der Para-Schwimm-WM. Die Elmshornerin ist nominiert als Sportlerin des Jahres 2023.
Ob Kraulen, Lagen, Brust oder Rücken: Tanja Scholz hat im Sommer bei der Weltmeisterschaft in Manchester einfach abgeliefert. Drei Gold- und drei Silbermedaillen trug die 39-Jährige nach Hause zu ihrer Familie nach Elmshorn - und "alle waren unglaublich stolz", erzählt sie. "Dabei war das Jahr eigentlich schwierig, weil ich im März sehr krank wurde." Aber ihr Trainer Michael Pechtl habe dann alles aus ihr herausgeholt. "Und jetzt habe ich mir sogar ein Olympia-Ticket erschwommen."
Tanja Scholz schwimmt schon, seitdem sie drei Jahre alt ist. Ein Reitunfall im Jahr 2020 veränderte dann alles. "Es passierte beim Springen. Ich wurde ohnmächtig auf dem Pferd." Seitdem ist die Mutter dreier Kinder querschnittgelähmt. "Ich habe eineinhalb Arme und brustabwärts kann ich meinen Körper nicht mehr ansteuern." Die Kinder, so erzählt sie, halten sie am Leben. Ihre ganze Familie steht hinter ihr und wird sie auch in den folgenden Monaten begleiten, wenn sie das große Ziel Paralympics in Paris ansteuert.
Tanja Scholz: "Es gibt viele Aufs und Abs"
Zehn Mal in der Woche trainiert Tanja Scholz im Wasser. "Dazu kommt noch Kraft, Athletik und Ausdauer. Nicht immer hat die Leistungssportlerin nur gute Tage. "Es gibt viele Aufs und Abs", gesteht sie. Enttäuscht ist sie auch darüber, dass Inklusion im Sport immer noch nicht gut funktioniert. Mit ihrem Rollstuhl komme sie manchmal nicht in Sporthallen. Oder sie müsse sich in den Schwimmhallen in irgendwelchen Kammern umziehen. Dennoch: Tanja Scholz schwimmt weiter - mit viel Ehrgeiz und Unterstützung ihrer Familie