Para-Judoka Lennart Sass stark auf der Judomatte
Als Teenager erblindete der Rendsburger, im vergangenen Jahr stieß der Para-Judoka aus dem Nichts bis in die Weltspitze vor. Lennart Sass ist nominiert als Sportler des Jahres 2023.
Die Geschichte von Lennart Sass ist besonders: Mit 16 Jahren bricht bei ihm eine seltene Sehnerverkrankung aus. Innerhalb kürzester Zeit wird er blind. Für den sportbegeisterten Teenager eine Zäsur. Lennart Sass hatte vor seiner Krankheit Handball gespielt. Ohne Augenlicht kann er das nicht mehr.
Nach Erblindung wieder auf der Matte
Als Kind hatte er bis zum Grünen Gürtel Judo trainiert und wurde Landesmeister. Kurz nach seiner Erblindung betritt der Rendsburger wieder die Judomatte. Alte Bewegungsabläufe geben ihm Sicherheit, fast aus dem Nichts kämpft er sich bis in die Weltspitze.
Nur wenige Monate nach seinem internationalen Debüt wird er im Dezember 2022 Vize-Weltmeister. Er schwärmt vom Kampfsport: "Es ist meine Herzensleidenschaft und gerade im paralympischen Bereich sind die Herausforderungen größer." Lennart Sass meistert sie und gewinnt schon im Januar dieses Jahres seinen ersten Grand Prix. Weitere Medaillen folgen: Er wird Vize-Europameister und bei den World Games erkämpft sich der Para-Judoka Bronze.
Sein Ziel: In Paris ganz oben stehen
Die Erfolge bringen ihn seinem großen Ziel näher, er möchte im kommenden Jahr bei den Paralympics in Paris kämpfen. Dort will Lennart Sass auf dem Treppchen oben stehen: "Es bleibt noch Arbeit vor mir, ich muss weiter Erfahrungen im Wettkampf sammeln."
Über den Titel zum Sportler des Jahres in Schleswig-Holstein würde er sich auch ohne Kampf freuen: "Allein die Nominierung ehrt mich und wertschätzt den paralympischen Judosport. Ich sehe sie als Bestätigung für den Fleiß, den ich das Trainingsjahr über investiert habe."