Janne Meyer: Erfolgreiche Kämpferin
Rubrik | Daten |
---|---|
Geburtsdatum: | 26. Januar 1981 |
Geburtsort: | Hamburg |
Disziplin: | Springreiten |
Ausbildung: | Abitur, Studium "Manager im Pferdesport" |
Beruf: | seit Oktober 2001 selbstständig mit Turnier- und Ausbildungsstall |
Nationalität: | deutsch |
Hobbys: | Fliegen, Tiefseetauchen |
Größte Erfolge: | Mannschafts-Weltmeisterin 2010; Mannschafts-Europameisterin 2011; Deutsche Meisterschaften Damen: Gold 2006, 2011, 2012; Riders Tour: Sieg 2015, zweiter Platz 2008; Europameisterschaften Junge Reiter: Bronze 2002; Deutsche Meisterschaften Junge Reiter: Gold 2000, Silber 2002; Nationenpreis: Siegerin Hickstead 2009,2011; CHIO: Großer Preis von Aachen 2011. |
Homepage: | www.janne-meyer.de |
Autogrammadresse: | Lindenallee 98, 22869 Schenefeld |
Deutsche Meisterin im Alter von gerade einmal 25 Jahren, Mannschafts-Weltmeisterin mit 29: Damit hat Janne Friederike Meyer einen für die Springreitszene seltenen Karriere-Blitzstart hingelegt, der in ihrer frühen Kindheit kaum zu erwarten war: Als Nachwuchs-Amazone hatte die Hamburgerin von Siegen und Platzierungen lange Zeit nur träumen dürfen. "Jahrelang bekam ich immer nur die braunen Teilnehmerschleifen", erinnert sich die Hanseatin, die bereits als Siebenjährige mit Pony "Mücke" zu Turnieren gefahren war, erste Erfolge aber erst fünf Jahre später feierte. Meyers Ehrgeiz hat diese Phase allerdings nicht geschadet: Bereits als junge Reiterin wurde sie deutsche Meisterin (2000) sowie EM-Dritte (2002), Top-Pferde wie Lambrasco und Chika's Way hat sie selbst ausgebildet.
Profi-Reiterin und Geschäftsfrau
Die Hamburgerin ist nicht nur Profi-Springreiterin, sondern auch Geschäftsfrau. Nur vier Monate nach ihrem Abitur machte sie sich im Jahr 2001 als Bereiterin selbstständig. Seit 2005 hat sie einen Stalltrakt in Schenefeld gepachtet. Ihr Geld verdient sie mit Ausbildung und Verkauf, dafür geht sie auch ein sportliches Risiko ein. So gab Meyer im Sommer 2007 ihr damals bestes Pferd, Büttner's Calandro, an den Finnen Sebastian Numminen ab: "Eine schwere Entscheidung, aber da stand der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund." Mit dem Holsteiner Wallach hatte sie am 26. Juli 2006 in Münster die deutsche Meisterschaft geworden.
Internationale Karriere beginnt 2008
Im Nachhinein war der Verkauf kein Fehler. Lambrasco und Chika's Way konnten die Lücke füllen: Sensationell belegte Meyer in der Riders Tour 2008 den zweiten Platz hinter Carsten-Otto Nagel aus Wedel. Damit war der Einstieg ins Nationalteam programmiert: Beim Nations Cup im englischen Hickstead 2009 gewann Meyer mit der deutschen Equipe den Fünf-Sterne-Nationenpreis. Ein Sieg, den sie auf Lambrasco mit einem fehlerfreien Ritt im Stechen sicherte. Und diese Qualität stellten die Schenefelderin und ihr neues Paradepferd auch bei der WM 2010 in Lexington unter Beweis, wo das Duo beim Sieg in der Mannschafts-Wertung das zweitbeste Einzel-Ergebnis nach Nagel und Corradina ablieferte. 2011 feierte sie den größten Einzelerfolg ihrer Karriere: Mit Lambrasco gewann sie beim CHIO in Aachen den Großen Preis. Zwei Nullrunden sicherten ihr ein Preisgeld von 110.000 Euro. Im selben Jahr holte Meyer mit der deutschen Equipe in Madrid den EM-Titel - erneut mit Lambrasco.
Mehrfach Kämpfer-Qualitäten bewiesen
Allerdings ging es in Meyers Karriere auch nicht immer nur steil bergauf. Mehrfach musste die Hamburgerin ihre Kämpfer-Qualitäten unter Beweis stellen. Zum Beispiel 2005 beim Hamburger Derby: Den 25.000 Fans in Klein Flottbek und etwa 1,45 Millionen Fernsehzuschauern stockte der Atem, als die Lokalmatadorin mit Callistro an der Planke schwer stürzte und bewusstlos liegen blieb. Ein weiterer großer Rückschlag folgte bei Olympia 2012, als Meyer mit Lambrasco hinter den Erwartungen zurückblieb. Es folgten scharfe Kritik durch den Bundestrainer Otto Becker und die Rückstufung in den deutschen B-Kader. "Da habe ich mich zu sehr unter Druck gesetzt", so Meyer, um sich aber gleich neue Ziele zu setzen: In Rio 2016 will die Riders-Tour-Siegerin von 2015 wieder dabei sein - und es besser machen.