Stand: 09.11.2014 15:47 Uhr

Wulschner: Sportlicher Aufschwung mit der Wende

Kurzbio
Geburtsdatum:08.12.1963
Geburtsort:Wriezen in Oderbruch
Ausbildung:Facharbeiter Pferdezucht und Leistungsprüfung in der DDR
Größte Erfolge:Deutsche Meisterschaften: Silber 1999, Bronze 1996; Hamburger Spring-Derby: Sieg 2000, 3. Platz 2001; Siege in CSI***-Prüfungen/Großer Preis: Berlin-Brandenburg 1998, Hamburg 1998, Neustadt-Dosse 2006, 2012, Nörten-Hardenberg 2006, 2008, Hickstead 2008, 2011, Chernyakovsk 2009, Gera 2010, Neumünster 2010, 2014, Hagen 2014, Riders-Tour-Gesamtsieg 2014
Springreiter Holger Wulschner © picture-alliance
Springreiter Holger Wulschner.

Holger Wulschner ist der einzige deutsche Reiter, der mit der Politik 1990 auch seiner Karriere eine entscheidende Wende geben konnte. Zu Zeiten der DDR hatte der gebürtige Brandenburger seinen Traumberuf "Pferdewirt" gewählt und Erfolge als Bezirksmeister und DDR-Jugendmeister erzielen können. Schon im Jahr 1991 wurde er für den Nationenpreis nominiert, seither ritt er immer wieder für Schwarz-Rot-Gold und gehört aktuell dem deutschen B2-Kader an. Seiner ostdeutschen Heimat ist er trotz der Erfolge allerdings immer eng verbunden geblieben: Seit Juli 2003 lebt und arbeitet Wulschner auf dem Gut Groß Viegeln vor den Toren Rostocks - eine Anlage, auf der mehr als 50 Pferde trainiert und auf ihre sportlichen Einsätze vorbereitet werden können.

Triumph beim Hamburger Derby

Seine ersten Ausrufezeichen als Einzel-Sportler setzte der Wahl-Mecklenburger 1996 mit der Bronzemedaille bei den deutschen Meisterschaften und mit Platz sechs beim Hamburger Spring-Derby. Auch in den folgenden Jahren sollte das traditionsreiche Stadion in Klein Flottbek für ihn ein gutes Pflaster bleiben: 2000 feierte er sogar einen historischen Sieg, als er mit seinem Holsteiner Hengst Capriol beide Qualifikationen gewann und im Finale auch noch ohne Abwurf blieb. 2001 landete er in Hamburg auf dem dritten Rang. Seitdem gehört Wulschner Jahr für Jahr zum Favoritenkreis, wenn es in Klein Flottbek um den Sieg geht. Das liegt auch daran, dass es seit 2007 auf dem Gut Groß Viegeln einen Derbyplatz mit einem nachgebauten Wall und dem berühmten Hindernis Pulvermanns Grab gibt. Ein weiterer wichtiger Erfolg für Wulschner war der Gewinn der Silbermedaille bei der DM 1999.

Rückkehr in die nationale Spitze

Nach einigen Jahren in der zweiten Reihe kehrte Wulschner im Jahr 2006 in die nationale Spitze zurück. Auf Clausen gewann er unter anderem den Großen Preis von Neustadt-Dosse, Mannheim und Nörten-Hardenberg, triumphierte außerdem 2008 beim Traditionsturnier im englischen Hickstead. "Er ist ein Ausnahmepferd mit toller Sprungkraft", lobt Wulschner seinen Wallach, den er 2012 in den Ruhestand verabschiedete. Allerdings gelingt es dem Wahl-Mecklenburger immer wieder, starken Nachwuchs zu finden. Mit Fine Lady siegte er unter anderem in Frankfurt (2013), Neumünster und Hagen (jeweils 2014), ehe er die elfjährige Stute nach Kanada an Eric Lamaze verkaufte. Anfang November 2014 sicherte er sich mit dem ebenfalls elfjährigen Wallach Cavity den Gesamtsieg bei der Riders Tour und feierte damit einen der größten Erfolge seiner Karriere.

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 07.05.2016 | 15:25 Uhr

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