Andreas Dibowski: Mit "Butschi" fing alles an
Rubrik | Daten |
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Geburtsdatum: | 29. März 1966 |
Geburtsort: | Hamburg |
Disziplin: | Vielseitigkeit |
Ausbildung: | Pferdewirtschaftsmeister |
Nationalität | deutsch |
Größte Erfolge: | Olympische Spiele: Mannschafts-Gold 2008; Europameisterschaften: Mannschafts-Gold 2011, 2013; Deutsche Meisterschaften: Gold 2013, Silber 2006, Bronze 2005, Weltranglistenerster 2000, 2007, 2010; CCI 4*-Siege: Pau 2010, Luhmühlen 2011. |
Autogrammadresse: | Irenenhof, Hörpeler Weg 4a, 21272 Döhle |
Homepage: | www.dibo-online.de |
Er ist Mannschafts-Olympiasieger, zweifacher Mannschafts-Europameister und hat mehrfach an der Spitze der Weltrangliste gestanden. Und doch bedeutete Vielseitigkeits-Reiter Andreas Dibowski ein vergleichsweise kleiner Titel, den er 2013 in Schenefeld holte, sehr viel: Im 20. Anlauf war es dem Pferdewirtschaftsmeister aus Döhle nämlich endlich gelungen, die deutsche Einzel-Meisterschaft zu gewinnen. "Wir hatten schon herumgeflachst, dass ich es wohl nie mehr werde. Besonders freut mich, dass ich es jetzt aus eigener Kraft geschafft habe", sagte Dibowski im Anschluss.
Olympia: Zweimal "Holz", dann Gold
Es ist erstaunlich, dass der gebürtige Hamburger so lange auf diesen Triumph warten musste. Denn der internationalen Spitze gehört er seit nunmehr 15 Jahren an. Seine erfolgreichste Saison bestritt er 2008, als er bei den Olympischen Spielen in Peking mit der schwarz-rot-goldenen Equipe Gold holte und so seine Rolle als Pechvogel bei Großereignissen ablegte. In Sydney 2000 und in Athen 2004 hattte er mit dem Team jeweils den undankbaren vierten Platz belegt. Bitter war vor allem die zweite "Holzmedaille", da Deutschland zuerst Gold gewonnen hatte, aufgrund der nachträglichen Disqualifikation von Bettina Hoy aber zurückgestuft wurde. Der Olympiasieg war eine Genugtuung für Dibowski, der auf internationalem Parkett einige Tiefschläge zu verdauen hatte. So zum Beispiel bei der WM 2006 in Aachen: Nach einer starken Dressur hatte der Nindorfer klar auf Medaillenkurs gelegen, ehe sein Paradepferd Serve Well im Gelände einmal überraschend verweigerte. Der für das Einzel nominierte deutsche Vizemeister landete auf dem 21. Platz, während die Mannschaft ohne ihn die Goldmedaille holte.
Entscheidung für die Vielseitigkeit erst mit 17 Jahren
Die Pokal- und Schleifensammlung des Wahl-Niedersachsen kann sich aber nicht erst seit dem Olympia-Erfolg sehen lassen. Unter anderem hat er bereits die internationalen Top-Veranstaltungen in Boekelo, Cavertitz, Kreuth, Waregem, Strzegom, Bonn-Rodderberg, Aachen, Pau und Luhmühlen gewonnen. Außerdem ist "Dibo" als Trainer sehr begehrt: In der Turnierpause von November bis März bietet er Lehrgänge und Ausbildungsseminare an. Mit diesem Profimodell schlug er einen in Deutschland neuen Weg ein - und ist zugleich eine wichtige Stütze der Nachwuchsförderung. Dass in der Vielseitigkeit die Talente manchmal erst spät entdeckt werden, hat Dibowski übrigens am eigenen Leib erfahren: Erst mit 17 Jahren entschied er sich für eine Buschreiter-Laufbahn - sieben Jahre, nachdem er mit "Butschi" sein erstes Ponyrennen gewonnen hatte.