Stand: 02.12.2013 | 09:45 Uhr
1 | 15 1993 rückt Jan Ullrich erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit, als er in Oslo Amateur-Weltmeister wird. Das Profi-Rennen gewinnt Lance Armstrong.
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2 | 15 Der kometenhafte Aufstieg des Rostockers beginnt 1996: Der 22-Jährige avanciert im Team Telekom bei der Tour de France zum Edel-Helfer seines Kapitäns Bjarne Riis (r.), der die Rundfahrt gewinnt. Experten meinen, Ullrich - und nicht Riis - sei der stärkere Fahrer. Riis gibt 2007 zu, beim Toursieg gedopt gewesen zu sein.
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3 | 15 Schon 1997 ist es dann soweit: Riis schwächelt und die Teamleitung lässt Ullrich von der Leine. Der Deutsche zieht auf der 10. Etappe auf und davon und gewinnt die Bergankunft in Andorra. Ullrich fährt zehn Etappen im Gelben Trikot, siegt auch beim 12. Teilabschnitt und wird so als erster Deutscher...
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4 | 15 ...Gesamtsieger einer Tour de France. Der Zweitplatzierte Richard Virenque (l.) hat einen Rückstand von mehr als neun Minuten, der Drittplatzierte Marco Pantani (r.) von mehr als 14 Minuten. Bezeichnend: Virenque gibt später Doping zu, Pantani wird wegen mutmaßlicher EPO-Einnahme beim Giro d'Italia 1999 disqualifiziert. 2004 stirbt der Italiener an einer Überdosis Kokain.
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5 | 15 Die Tour 1997 ist fest in deutscher Hand: Ullrichs Team Telekom gewinnt auch die Mannschaftswertung. Das Grüne Trikot des besten Sprinters geht ebenfalls an einen Deutschen: Erik Zabel (l.). Auch er gesteht Jahre später unter Tränen, gedopt zu haben.
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6 | 15 Die Euphorie um den neuen Star kennt keine Grenzen: Ullrich wird 1997 zum "Sportler des Jahres" gekürt. Er erhält außerdem "Bambi" und "Goldene Henne". Aber auch die sportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Ullrich wird deutscher Meister im Straßenrennen und gewinnt die Cyclassics in Hamburg. 1998 wird er Tour-Zweiter, 1999 Weltmeister im Zeitfahren und Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt.
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7 | 15 Die Nation liegt Ullrich zu Füßen. Auch deshalb, weil er sich als Mensch mit "Fehlern" präsentiert. Im Winter lässt es sich der Radprofi gerne gut gehen und kehrt regelmäßig mit Übergewicht und schlechter Fitness ins Training zurück. Es wird ihm verziehen, denn bei der Tour ist nur Rennmaschine Lance Armstrong schneller als Ullrich.
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8 | 15 Doch der Genussmensch Ullrich bekommt Probleme: Im Frühjahr 2002 verursacht er in Freiburg unter Alkoholeinfluss einen nächtlichen Autounfall. Wenige Wochen später wird er positiv auf Amphetamine getestet. Ullrich erklärt, von Unbekannten "Pillen" in einer Diskothek angenommen zu haben. Er wird für sechs Monate gesperrt.
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9 | 15 Ullrich kämpft sich noch einmal zurück, heuert nach den Zwischenstationen Coast und Bianchi wieder beim T-Mobile-Team der Telekom an. Mit Erfolg: Er gewinnt 2004 die Tour de Suisse - doch bei der Tour der France muss er Jahr für Jahr Lance Armstrong (l.) den Vortritt lassen. 2006 - als Armstrong nicht mehr antritt - soll alles besser werden,...
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10 | 15 ...doch es kommt schlimmer, als alle Fans befürchtet hatten: Ullrich versinkt im den Radsport beherrschenden Dopingsumpf. Neue Indizien belegen Kontakte des Deutschen zum spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes (r.). Ullrich, der alles abstreitet, wird vom Team Telekom suspendiert. 2007 wird bekannt, dass sichergestellte Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten.
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11 | 15 Die Staatsanwaltschaft Bonn stellt ihre Ermittlungen allerdings gegen eine Zahlung von 250.000 Euro ein. Auch als ehemalige Teamgefährten jahrelanges systematisches Doping gestehen, weist Ullrich jede Schuld von sich: Er habe "nie jemanden betrogen", wiederholt er gebetsmühlenartig.
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12 | 15 Das eingestellte Bonner Verfahren hat aber keinen Einfluss auf weitere zivilrechtliche Verfahren. So darf zum Beispiel Dopinggegner Werner Wilhelm Franke weiter behaupten, Ullrich habe innerhalb eines Jahres dem spanischen Arzt Fuentes 35.000 Euro zur Anschaffung von illegalen Substanzen bezahlt. Am 26. Februar 2007 verkündet Ullrich das Ende seiner aktiven Karriere.
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13 | 15 Ullrich zieht sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Er lebt in der Schweiz gemeinsam mit Ehefrau Sara (l.) und seinen drei Söhnen Max, Benno und Toni. Im Februar 2012 wird er vom Internationalen Sportgerichtshof CAS als Doping-Sünder verurteilt und bis zum 22. August 2013 für offizielle Rennen gesperrt.
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14 | 15 Im August 2010 erkrankt Ullrich an einem Burnout-Syndrom, von dem er inzwischen wieder genesen ist. Der einstige Profi präsentiert sich wieder der Öffentlichkeit bei Jedermann-Rennen in den Alpen.
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15 | 15 Im Juni 2013 gesteht Ullrich erstmals öffentlich Fuentes-Behandlungen. Als Betrüger sieht er sich nicht: "Ich wollte nur Chancengleichzeit erzielen." Zu einer möglichen Aberkennung seiner beiden Olympia-Medaillen sagte er in einem Interview bei "Sky Sport News HD": "Die Medaillen gehören mir und die habe ich damals auch zu Recht gewonnen. Wenn Thomas Bach die Medaillen haben will, kann er ja mal zu mir kommen und sie anschauen."
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