SVG Lüneburg vs. VfB Friedrichshafen 19.04.2023 Auke van de Kamp ( 5, SVG Lüneburg) rettet den Ball © imago images Foto: Justus Stegemann

Volleyball: SVG Lüneburg und Grizzyls Giesen starten in besondere Saison

Stand: 27.10.2023 09:46 Uhr

Die Volleyball-Bundesliga der Männer startet heute in eine besondere Saison. Durch vier Aufsteiger sind es nach langer Zeit wieder zwölf Teams. Die SVG Lüneburg und die Grizzlys Giesen sind in der Eliteliga längst arriviert - und wollen oben mitmischen.

von Christian Görtzen und Yasmin von Bargen

Die Grizzlys gehen sportlich gesehen gleich mal in die Vollen. Zum Auftakt zu Gast beim Serienmeister Berlin Volleys, der in dieser Saison mit dem 14. Titelgewinn am Dauerrivalen VfB Friedrichshafen vorbeiziehen und sich zum alleinigen Rekordchampion krönen könnte - mehr Standortbestimmung geht nicht an einem ersten Spieltag. Das sieht auch Giesens Coach Itamar Stein so. "Wir erwarten ein schwieriges Spiel gegen das beste Teams Deutschlands. Wir wissen, dass wir wirklich eine sehr gute Leistung abliefern müssen, um Punkte aus Berlin zu holen", sagte der 40-Jährige mit Blick auf die heutige Partie in der Max-Schmeling-Halle, die um 20 Uhr beginnt.

"Die Vorfreude steigt"

Schon eine Stunde zuvor eröffnet der andere norddeutsche Club in der Bundesliga der Männer mit einem Heimspiel gegen die Netzhoppers KönigsWusterhausen die neue Spielzeit. Matthias Pompe, langjähriger Spieler der SVG Lüneburg und seit 2019 Sportlicher Leiter der "Lüne-Hünen", erwartet zum Auftakt noch ein "Auf und Ab" des Teams von Trainer Stefan Hübner. Beim "Bounce House Cup", dem Saisoneröffnungsturnier aller zwölf Bundesligisten, das die Lüneburger mit Rang vier abschlossen, sei "vieles gut, vieles aber auch nicht gut" gelaufen, so der 39-Jährige: "Wir erwarten eine volle Halle, worauf wir uns sehr freuen. Es geht jetzt einfach los - und die Vorfreude steigt."

Weitere Informationen
Volleyball © picture alliance/augenklick Foto: firo Sportphoto/Jürgen Fromme

Ergebnisse und Tabelle Volleyball-Bundesliga 2023/2024

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick. mehr

Kein Absteiger in der kommenden Saison

Der sportliche Wettbewerb im Kampf um die deutsche Meisterschaft hat sich verändert. Durch die Aufnahme von gleich vier Aufsteigern - VC Bitterfeld-Wolfen, FT 1844 Freiburg, Baden Volleys SSC Karlsruhe und ASV Dachau - stellt die Volleyball-Bundesliga (VBL) erstmals seit der Saison 2019/2020 wieder die gewünschte Anzahl von zwölf Bundesliga-Teams. Damit sind es nun 22 Hauptrundenspieltage, bevor die ersten acht Mannschaften in die Play-offs gehen. Eine Zwischenrunde wie in der vergangenen Saison, als nur neun Mannschaften in der Eliteliga spielten, gibt es in dieser Serie nicht. In den Play-offs wird das Viertelfinale im Modus "best of three" ausgetragen, Halbfinale und Finale im "best of five".

Weitere Änderung: Durch den ausgesetzten Abstieg sollen die vier Aufsteiger bessere Startbedingungen erhalten, um sich in der höchsten Spielklasse zu akklimatisieren. Pompe begrüßt den Schritt, dass die Liga vergrößert wurde: "Das ist sehr gut. Wir waren ja auch im Arbeitskreis der Volleyball-Bundesliga dabei. Da musste etwas passieren - jetzt ist es zum Glück passiert. Für die Aufsteiger ist es natürlich das Beste, dass gleich so viele hochkommen."

Klagen über zu hohe Belastung für die Topspieler

Für die Spitzenteams ergibt sich ein ganz anderes Thema. Sie klagen über die schon jetzt enorm hohe Belastung für die Nationalspieler in ihren Reihen. Von Mai bis Oktober eilten die Nationalteams von der Nations League zur Europameisterschaft und dann weiter zu den Qualifkationsturnieren für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, die für das deutsche Team erfolgreich endete. Und jetzt geht es direkt in die neue Spielzeit.

"Auch aufgrund der Champions League glaube ich, dass es sportlich eine riesige Herausforderung wird, die Jungs fit zu halten. Aber ich hoffe, dass wir in der Bundesliga wieder das Halbfinale erreichen und eine sehr gute Saison in der Champions League spielen", sagte Pompe. "Durch die vielen englischen Wochen kann es aber auch sein, dass uns ein, zwei Leistungsträger wegbrechen, sodass man es nicht in der eigenen Hand hat."

In der vergangenen Saison war für Lüneburg im Play-off-Halbfinale nach dem vierten Spiel gegen Friedrichshafen Schluss. Eine Runde zuvor hatte sich das Top-Team vom Bodensee gegen Giesen mit 2:1 Siegen durchgesetzt.

Grizzlys Giesen peilen Platz unter den Top Vier an

Itamar Stein, Trainer der Giesen Grizzlys © picture alliance / nordphoto GmbH / Hafner Foto: nordphoto GmbH / Hafner
Das Halbfinale im Blick: Grizzlys-Coach Itamar Stein.

Bei den seit 2018 in der Bundesliga spielenden Grizzlys ist die Hoffnung groß, dass es diesmal noch etwas besser läuft als in der Vorsaison mit Rang fünf in der Endabrechnung. "Ich denke, wir haben in dieser Saison eine gute Chance, in der Hauptrunde ganz oben dabei zu sein. Außer Berlin ist die Konkurrenz sehr eng. Von Platz zwei bis sechs ist alles möglich. Wir wollen unbedingt unter die ersten Vier kommen", sagte Stein: "Und wenn es der zweite oder dritte Platz am Ende der Hauptrunde ist und wir so Berlin im Halbfinale vermeiden könnten, wäre das für uns ganz toll."

Auf das Duell mit dem Titelverteidiger heute Abend freuen sie sich aber im Team der Grizzlys. Es geht schließlich noch nicht um alles oder nichts, sondern um die ersten Punkte in einer Saison, die herausfordernd sein wird, die aber auch durch die vielen Teams sehr interessant werden dürfte.

Weitere Informationen
Eline Timmermann (MTV Stuttgart, li.) gegen Jazmine White (SSC Schwerin, re.). © IMAGO / Ostseephoto

Volleyball-Supercup: SSC Schwerin unterliegt Meister Stuttgart

Pokalsieger Schwerin unterlag den Stuttgarter Volleyballerinnen im Duell um den Supercup mit 1:3. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 27.10.2023 | 23:03 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Volleyball

Mehr Sport-Meldungen

Lukas Zerbe (THW Kiel) jubelt. © Witters

Erst Magdeburg, dann Flensburg: Woche der Wahrheit für den THW Kiel

Mittwoch Pokal-Achtelfinale, Sonntag das Derby und noch zwei weitere Partien in zehn Tagen: Für den Rekordmeister stehen harte Prüfungen an. mehr