Vielseitigkeit in Luhmühlen: Krajewski siegt, Wahler Zweiter
Julia Krajewski hat bei den deutschen Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen den Titel gewonnen. Der erhoffte Doppelsieg wurde es für die Olympiasiegerin allerdings nicht.
Denn mit dem neunjährigen Nickel 21 leistete sich die 34-Jährige am Sonntagnachmittag im Springen der internationalen Vier-Sterne-Prüfung zwei Abwürfe, kam so auf insgesamt 36,3 Strafpunkte und fiel auf Platz drei zurück. Nach der Dressur und dem Geländeritt hatte Krajewski mit Nickel 21 deutlich in Führung gelegen. Den Meistertitel hatte sie allerdings schon vor ihrem abschließenden Ritt am Sonntag sicher. Denn die Mannschaftsweltmeisterin war zuvor mit Ero de Cantraie ohne Abwurf geblieben und hatte lediglich wegen der Überschreitung der Richtzeit 0,4 Strafpunkte erhalten.
Damit kam Krajewski insgesamt auf 30,6 Zähler und war nicht mehr einholbar von ihren Mitkonkurrentinnen und Mitkonkurrenten, die allesamt bereits nach dem Geländeritt mehr Zähler hatten.
Krajewski: "Das sind zwei ganz tolle Pferde"
"Ich glaube, Nickel war mal kurz irritiert, da haben wir an Höhe verloren. Dann war er wieder voll dabei und ist richtig gut gesprungen. Aber ich glaube, es ist auch okay, wenn Ero deutscher Meister ist. Es ist wahnsinnig cool. Das sind zwei ganz, ganz tolle Pferde. Ich bin sehr stolz", sagte Krajewski dem NDR.
Wahler Vizemeister, Schaaf wird Dritte
Zweiter wurde Christoph Wahler (Bad Bevensen). Der nach dem Geländeritt Vierte blieb mit D’Accord 70 fehlerfrei und damit bei 34,4 Punkten. Da Krajewski nur mit einem Pferd in die Meisterschaftswertung aufgenommen wurde, durfte sich Anna Lena Schaaf (Voerde) mit Fairytale 39 als Vierte der Gesamtwertung über Rang drei bei den deutschen Titelkämpfen freuen. Sie kam auf 37,8 Punkte.
Calvin Böckmann (Warendorf), der als Dritter in das Springen gegangen war, leistete sich mit The Phantom of The Opera zwei Abwürfe und fiel mit 39,8 Punkten auf Platz sechs zurück.
Britischer Dreifach-Erfolg in Fünf-Sterne-Prüfung
In der noch etwas anspruchsvolleren Fünf-Sterne-Prüfung - einer von nur sechs weltweit - gab es einen britischen Dreifach-Triumph. Laura Collett, die bereits nach dem Geländetag am Sonnabend in Führung gelegen hatte, setzte sich mit London 52 und nur 20,3 Punkten vor Kitty King (Vendredi Biats/27,2) und Yasmin Ingham (Rehy DJ/27,9) durch. Der US-Amerikaner Boyd Martin durchbrach als Vierter mit Luke140 und 30,1 Zählern die britische Dominanz. Insgesamt gingen sieben der ersten zehn Plätze an Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Königreich.
Erfolgreichster deutscher Starter war Jérôme Robiné (Darmstadt) mit Black Ice und 44,1 Punkten auf Rang zehn. Arne Bergendahl (Hamminkeln), einziger Amateur im Starterfeld, landete mit Luthien 3 (45,1) auf dem ausgezeichneten 14. Platz.