Schweriner Volleyballerinnen heiß auf Titel - Jaksetic fällt lange aus
Nach der titellosen Vorsaison ist bei den Schweriner Volleyballerinnen der Hunger auf neue Trophäen groß. Am Sonnabend starten die Mecklenburgerinnen in der Bundesliga mit dem ersten Heimspiel gegen Wiesbaden einen neuen Anlauf.
Entsprechend deutlich formulierte SSC-Geschäftsführer Michael Evers die Saisonziele: "Ja, wir wollen wieder in alle Finals kommen." Die Weichen dafür sind gestellt: Felix Koslowski, der seit elf Jahren die Schwerinerinnen trainiert, hat seinen Vertrag um weitere vier Jahre verlängert.
"Wir haben in der vergangenen Saison ein extrem spannendes Play-off-Finale gehabt - das erneut zu erleben, darauf haben die Zuschauer und wir richtig Lust. Dafür bauen wir eine Mannschaft, dafür stecken wir sehr viel Herzblut und Leidenschaft rein", sagte Koslowski.
Viele Top-Spielerinnen weg - Bock geht in den Sand
Nach "Silber" im vergangenen Jahr soll es in dieser Saison also die Schale sein. Doch viele Leistungsträgerinnen wie die Nationalspielerinnen Anna Pogany (USA), Laura Emonts (Karriereende nach Geburt ihres Kindes), Pia Kästner (Rücken-OP), Jazmine White (Paris), Tutku Yüzgenc (Südkorea), und einige mehr sind weg. Linda Bock wechselte hingegen in den Sand. Sie wird vermutlich demnächst aufgebaut als Partnerin von Louisa Lippmann und ist ein ebenfalls großer Verlust.
Starke Leistungen in der Vorbereitung
Neu im Team sind die niederländische Mittelblockerin Britte Stuut, mit 1,98 Metern die längste Akteurin der Liga, die Zuspielerinnen Vedrana Jaksetic (Kroatien) und Hannah Kohn sowie Mittelblockerin Jaelyn Keene (USA). Die neu formierte Mannschaft mit einem Etat von 2,8 bis 3 Millionen Euro zeigte in der Vorbereitung starke Leistungen mit Siegen gegen internationale Topteams.
Jaksetic fällt lange aus - Clubs sucht Ersatz
Doch kurz vor dem Ligastart am Sonnabend (18 Uhr) muss der SSC zwei Rückschläge verdauen: Nach dem Ausfall von Top-Angreiferin Nova Marring verletzte sich bei der Supercup-Niederlage in Stuttgart auch Neuzugang Jaksetic schwer. Die Zuspielerin zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird den Schwerinerinnen monatelang fehlen. "Wir sind auf der Suche, haben zwei, drei Kandidatinnen auf der Liste und wünschen uns eine erfahrene Zuspielerin", sagte Koslowski. Vorerst soll Paulina Ströh aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Sie konnte aber wegen einer leichten Erkältung bislang nicht mittrainieren.
"Das ist natürlich extrem frustrierend", sagte Koslowski, "da kommen Erinnerungen an die Verletzungsmisere der vergangenen Saison hoch. So wollten wir eigentlich nicht starten."
Hölzig ist neue Kapitänin
Eine große Stütze im Team ist Anne Hölzig, die zur neuen Spielführerin bestimmt wurde, nachdem sie zuletzt ein Jahr mit einem Kreuzbandriss pausieren musste: "Ich bin jetzt in meinem vierten Jahr und nehme die Rolle deshalb gerne an, obwohl ich natürlich noch ein paar Baustellen mit mir selber habe."
Neben Hölzig sind es vor allem vier Niederländerinnen, die das neue Gerüst des Teams bilden. Für sie ist der SSC mit der Teilnahme an der Champions League zum einen ein Sprungbrett für größere Aufgaben. Zum anderen trainieren sie in Schwerin unter Koslowski, der in seinem zweiten Amt ihr Nationalcoach ist.
Nur neun Teams - neuer Modus in der Liga
Weil einige Clubs wie Neuwied und Vilsbiburg es finanziell nicht geschafft haben, ein Bundesliga-Team zu stellen, gibt es nur noch neun Mannschaften in der Ersten Liga. Daher wird bis Mitte März 2025 nicht nur im Hin- und Rückspiel die Hauptrunde absolviert, sondern es folgt noch ein drittes Spiel aller Teams gegeneinander, bevor dann die Play-offs starten.