Seawolves-Basketballer Derrick Alston Jr. © IMAGO / Pressefoto Baumann

Rostock Seawolves: Forsche Töne, große Taten

Stand: 19.10.2022 12:00 Uhr

"Warum sollten wir nicht die Geilsten im deutschen Basketball sein?" Diese (rhetorische) Frage stellte der Sportliche Leiter Jens Hakanowitz im NDR Sportclub, da hatten die Mecklenburger gerade zum Auftakt den ersten Saisonsieg gegen Ulm verbucht. Clubchef André Jürgens verwies auf einen kühnen Vierjahresplan, demzufolge die Seawolves "zeitnah" die Play-offs erreichen, "und irgendwann auch mal um die Meisterschaft spielen" wollen. Hochfliegende Pläne.

Doch das Selbstbewusstsein scheint keineswegs fehl am Platze. Und es wächst. Denn bislang lässt der Liga-Neuling den forschen Tönen große Taten folgen. Nach dem Sieg gegen den Vorjahres-Viertelfinalisten aus Ulm gelang den Profis gegen die ebenfalls favorisierten Ludwigsburger (Halbfinalist) der nächste Triumph. Und mit der 20:5-Gala in der zweiten Verlängerung gegen Braunschweig feierten die Rostocker nun ihren höchsten Saisonsieg (110:95).

Headcoach Held mahnt dennoch: "Müssen besser auftreten"

Es spricht sicher für die Ambitionen des Aufsteigers, dass Christian Held dennoch kritisch bleibt. "Braunschweig war das aggressivere und über die meiste Zeit auch das bessere Team. Wir haben 20 Offensiv-Rebounds abgegeben - das ist viel zu viel", monierte der Headcoach. "Wir müssen an unseren Fehlern arbeiten und im nächsten Spiel besser auftreten."

Ob das gelingt, wird sich schon am Sonntag (15 Uhr) zeigen. Dann sind die Seawolves zu Gast bei der BG Göttingen, die mit zwei Siegen aus zwei Spielen bislang ebenfalls eine weiße Weste hat.

Eingespieltes Team und gute Verstärkungen

Gleichwohl scheint sich zu bewahrheiten, was Seawolves-Chef Jürgens vor der Saison als Pluspunkt der Rostocker benannt hatte - nämlich das eingespielte Team: "Gerade zu Beginn der Saison kann das ein Vorteil sein, wenn die anderen noch ihr Gefüge suchen."

Acht Profis hatten den Seawolves nach dem Aufstieg die Treue gehalten, vier Spieler kamen neu dazu. Unter anderem Derrick Alston Jr., der aus Salt Lake City an die Ostsee wechselte. Der 25 Jahre alte US-Amerikaner erweist sich bislang als Glücksgriff: Gegen Braunschweig war er mit 31 Zählern nicht nur bester Seawolves-Werfer, sondern ist in seiner ersten Profisaison mit einem Schnitt von 25,0 Punkten aktuell zweitbester Scorer der BBL.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 19.10.2022 | 19:30 Uhr

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