Ocean Race: Erneut Foil-Problem bei der Malizia
Rückschlag für Boris Herrmann und die Crew der "Malizia - Seaexplorer": An der Imoca-Yacht sind während des Ocean Race erneut Probleme am neuen Foil aufgetreten.
Das Malizia-Team, das während der zweiten Etappe nach Kapstadt um den Anschluss kämpft, hatte den "kleinen Schaden am Steuerbord-Foil" am Mittwoch bemerkt. "Das ist nicht ideal. Wir müssen also viel vorsichtiger damit umgehen und hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird", sagte Will Harris.
Der Skipper, der auf dem zweiten Teilstück den Platz des verletzten Boris Herrmann eingenommen hat, berichtete bei Yacht.de, er habe einen dünnen Riss im Steuerbord-Foil und bei genauerer Untersuchung noch weitere kleine Schäden bemerkt. "Die Achterkante vom Foil fängt an sich zu lösen. Das ist die Stelle, an der sie im Lager sitzt."
"Daumen drücken, dass es nicht noch schlimmer wird"
Die Crew habe sich schon zuvor Sorgen um die Foils gemacht und untersuche die Risse alle zwei Stunden. Bislang seien sie nicht größer geworden. "Ich glaube, es liegt daran, dass wir die Foils nicht mehr anpassen. Wenn wir das Foil verstellen, kann es weiteren Schaden nehmen", so Harris.
Das Team könne das Boot immer noch schnell segeln, "aber nicht mehr so sehr pushen, wie wir es gerne hätten. Wir müssen sicherstellen, dass die Foils unbelastet bleiben. Wir müssen wirklich die Daumen drücken, dass es nicht noch schlimmer wird." Sollte das geschehen, kündigte Harris ein Einziehen des Foils an, was "unser Rennen sehr schwierig machen würde".
Auch eine Reparatur auf See scheint ausgeschlossen, aber immerhin: "Wenn es so bleibt, können wir weiterfahren", erläuterte der Brite.
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Harris und Co. glauben weiter an ihre Chance
Harris glaubt sogar, dass die Malizia bis Kapstadt die aktuell rund 170 Seemeilen Rückstand auf die Spitzenreiter trotz allem noch aufholen kann: "In zwei Tagen werden wir stärkeren Wind haben. Eine starke Kaltfront, die sehr gut zu unserem Boot passt."
Sollte sich der Schaden an den Foils allerdings so verschlimmern, dass er nach der Ankunft in Südafrika nicht reparabel ist, verfügt die Malizia über keinen weiteren Satz Foils. Es wäre das vorzeitige Ende des Abenteuers Ocean Race.
Leichte Proviant-Rationierung
Von solch einem Malheur ist die Crew allerdings derzeit weit entfernt. Harris: "Momentan bedeutet der Schaden an unserem Foil kein Risiko für die Gesamtstruktur. Es ist lediglich ein Risiko beim Einsatz der Foils. Selbst wenn sich das Problem verschlimmert und wir das Foil einziehen müssen, können wir es in Kapstadt reparieren. Die Struktur der Foils sollte in Ordnung sein."
Weil die zweite Etappe von den Kapverden nach Kapstadt länger dauert als geplant, hat Team Malizia mit einer leichten Proviant-Rationierung begonnen.