Hallen-EM: Deutsche Hockey-Herren verlieren Finale in Hamburg
Einen Tag nach dem Triumph der deutschen Hockey-Damen haben die DHB-Herren bei der Hallen-EM in Hamburg den Titel verpasst. Die Gastgeber unterlagen am Sonntag im Finale Österreich mit 1:2 (1:1).
Der sonst so kontrollierte Tobias Hauke versuchte erst gar nicht die Tränen zu unterdrücken: Wenige Minuten zuvor hatte er bei der Hallen-EM mit der Mannschaft Gold verloren und damit seine erfolgreiche Nationalmannschafts-Karriere nach 20 Jahren ohne Titel vor heimischem Publikum beendet. Er ließ seinen Emotionen freien Lauf, als ihn die 3.400 Fans in der Hamburger Sporthalle nach seinem letzten Spiel für die deutschen Hockey-Männer mit Standing Ovation verabschiedeten.
"Es war so eine tolle Reise und es hat mich jeden Moment erfüllt. Ich weiß gar nicht, wie das jetzt wird, so ohne Hockey", sagte der 35-Jährige, dem bei seiner Dankesrede am Hallenmikro immer wieder die Stimme wegbrach: "Es ist etwas Einzigartiges und ich hätte meiner Mannschaft so gerne diesen Titel geschenkt." Zum Trost stolperte die anderthalbjährige Tochter Lou auf den Platz, um ihren Vater zu umarmen.
Kapitän Dösch: "Hatten Chancen für zehn Tore"
Die deutsche Mannschaft verlor mit dem Finale auch die zweite Partie gegen die Österreicher und verpasste das 17. EM-Gold. Schon in der Vorrunde hatte der Weltmeister dem gastgebenden Titelverteidiger mit einem 7:6-Sieg die einzige Niederlage beigebracht.
Die DHB-Auswahl um Rekordnationalspieler Hauke, der schon 2018 bei der Hallen-WM in Berlin gegen das Nachbarland Zweiter wurde, war von Beginn an hellwach und erspielte sich im ersten Viertel ein Übergewicht. Kapitän Paul Dösch verwandelte einen Siebenmeter noch vor Ende des ersten Abschnitts zur Führung der Hausherren, kurz vor der Halbzeitpause glich Fabian Unterkircher dann aber aus - ein unglücklicher Gegentreffer, lenkte doch der Schläger des deutschen Keepers Anton Brinckmann den Ball ins eigene Tor.
"Wir haben bis auf den Abschluss alles richtig gemacht", sagte Dösch, dem die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand: "Wir haben sehr stark verteidigt, nur ganz wenig zugelassen. Aber wir hatten Chancen für zehn Tore und da musst du in einem EM-Finale da sein und die machen."
"Österreich hat die Chancen genutzt, die sie hatten. Deshalb sind sie Europameister geworden." DHB-Kapitän Paul Dösch
Deutscher Führungstreffer liegt in der Luft
In der zweiten Hälfte nahm die Begegnung zusehends Fahrt auf und die Heim-Kulisse stand nun lautstark hinter der Mannschaft von U21-Coach Rein van Eijk, der an der Elbe Bundestrainer Andre Henning vertrat. Im letzten Viertel lag der deutsche Führungstreffer mehrfach in der Luft - doch er fiel nicht. Der Chancenwucher rächte sich.
"Österreich hat das ganze Turnier nicht an seiner Leistungsgrenze gespielt, aber hat es sehr clever gemacht", so Hauke. Diese Cleverness hatte unter anderem sein Vereinskollege Michael Körper im Finale wie auch schon im Gruppenspiel unter Beweis gestellt, der sich gezielt foulen ließ und damit entscheinde Strafecken für seine Mannschaft herausholte. So auch nur knapp eine Minute vor Schluss. Erneut verwandelte Unterkircher und setzte damit den Schlusspunkt.
Kein Doppel-Triumph bei der Heim-EM
Den dritten Platz sicherten sich die Niederlande, die gegen die Schweiz mit 10:3 (5:1) gewannen. Die deutschen Damen hatten den 16. EM-Titel bereits am Sonnabend mit einem 5:4 (1:2)-Sieg im Finale gegen die Niederlande gefeiert.
Ergebnisse Damen:
Uhrzeit | Begegnung |
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10.30 Uhr | Ukraine - Tschechien 7:3 |
11.45 Uhr | Niederlande - Österreich 7:0 |
13 Uhr | Deutschland - Türkei 11:2 |
17 Uhr | Niederlande - Tschechien 3:0 |
18.15 Uhr | Türkei - Ukraine 6:7 |
19.30 Uhr | Deutschland - Österreich 8:0 |
Uhrzeit | Begegnung |
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13.15 Uhr | Türkei - Niederlande 2:3 |
14.30 Uhr | Tschechien - Österreich 2:3 |
15.45 Uhr | Ukraine - Deutschland 0:9 |
Uhrzeit | Begegnung |
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9.30 Uhr | Österreich - Ukraine 2:2 |
10.45 Uhr | Tschechien - Türkei 3:2 |
12 Uhr | Niederlande - Deutschland 2:4 |
17 Uhr | Österreich - Türkei 5:2 |
18.15 Uhr | Deutschland - Tschechien 8:2 |
19.30 Uhr | Ukraine - Niederlande 1:12 |
Uhrzeit | Begegnungen K.o.-Runde |
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12.45 Uhr, Spiel um Platz 5 | Tschechien - Türkei 5:0 |
14.10 Uhr, Spiel um Platz 3 | Österreich - Ukraine 0:1 |
15.35 Uhr, Finale | Deutschland - Niederlande 5:4 |
Ergebnisse Herren:
Uhrzeit | Begegnung |
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9.30 Uhr | Tschechien - Niederlande 2:8 |
10.45 Uhr | Österreich - Schweiz 9:5 |
12 Uhr | Deutschland - Belgien 4:4 |
17 Uhr | Schweiz - Tschechien 5:5 |
18.15 Uhr | Österreich - Belgien 6:2 |
19.30 Uhr | Deutschland - Niederlande 6:5 |
Uhrzeit | Begegnungen |
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13.15 Uhr | Schweiz - Deutschland 8:13 |
14.30 Uhr | Niederlande - Belgien 10:7 |
15.45 Uhr | Tschechien - Österreich 2:4 |
Uhrzeit | Begegnung |
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9 Uhr | Niederlande - Schweiz 5:5 |
10.15 Uhr | Belgien - Tschechien 3:2 |
11.30 Uhr | Deutschland - Österreich 6:7 |
18.15 Uhr | Tschechien - Deutschland 1:9 |
19.30 Uhr | Österreich - Niederlande 4:7 |
20.45 Uhr | Belgien - Schweiz 2:3 |
Uhrzeit | Begegnungen K.o.-Runde |
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11 Uhr, Spiel um Platz 5 | Belgien - Tschechien 9:7 |
12.30 Uhr, Spiel um Platz 3 | Niederlande - Schweiz 10:3 |
14 Uhr, Spiel um Platz 1 | Österreich - Deutschland 2:1 |