Deutschland-Achter erkämpft beim Kanal Cup Platz zwei
Der Deutschland-Achter hat beim 24. Ruder-Marathon auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg den zweiten Platz hinter den Niederlanden belegt. Ein versöhnlicher Saisonabschluss für den Olympia-Vierten.
Nach 38 Minuten fuhren die Olympia-Zweiten aus den Niederlanden am Sonntag als erstes Boot ins Ziel, ein Premierensieg. Etwa 15 Sekunden später hatte auch der deutsche Achter den 12,7 Kilometer langen Ruder-Marathon zwischen Breiholz und Rendsburg bewältigt und dabei Olympiasieger Großbritannien und den Olympia-Dritten USA weit hinter sich gelassen.
"Man kann mit dem Ergebnis, das wir herausgeholt haben, sehr zufrieden sein", sagte Ruderer Max John dem NDR. "Zuerst waren wir ein bisschen hinten. Aber dann hat uns unser Steuermann eingefangen und gesagt: 'Jungs, wir fahren hier unseren Schuh. Wir haben das drauf, schön die Kräfte einteilen.' Und dann kam irgendwann die Ansage: 'Wir haben das höchste Tempo, wir fahren ran, wir fahren vorbei.'"
Irgendwann sei es extrem hart geworden, so John: "Wir wollten die Holländer angreifen. Aber die haben einfach genug Mittel, um immer wieder zu kontern."
Briten mit Perspektivteam am Start
Die Briten waren mit ihrem Perspektivteam 2028 ins Rennen gestartet und konnten beim Kräftemessen der vier besten Nationen der Sommerspiele von Paris nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Die Niederlande und Deutschland hatten am Ende mehrere Längen Vorsprung.
Vor gut vier Wochen in Frankreich hatten dem deutschen Boot knapp fünf Sekunden zur olympischen Medaille gefehlt - nach Gold 2012 in London und jeweils Silber in Rio 2016 und Tokio 2021 das erste Mal seit 16 Jahren nur "Blech" statt Edelmetall.
Andere Besetzung als in Paris
Die Niederlande, die einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg feierten, traten in Schleswig-Holstein anders als die Briten in Bestbesetzung an. Im deutschen Achter kamen anders als in Paris Tom Tewes, Theis Hagemeister, Sönke Kruse und als Steuermann Martini an der Seite von Schlagmann Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Max John und Benedict Eggeling zum Einsatz. Das Team hatte sich seit Montag in dieser Zusammensetzung auf das Traditionsrennen vorbereitet.
Die USA hatten zu Beginn die beste Ausgangsposition, aber wohl die falsche Renneinteilung beim wohl härtesten Ruder-Rennen der Welt - sie fielen zurück. Tausende fieberten an der Strecke und im Ziel am Rendsburger Kreishafen mit. Der Deutschland-Achter bleibt mit insgesamt 16 Siegen Rekordsieger des Cups.