CEV-Cup-Finale: Lüneburg fiebert mit seinen SVG-Volleyballern mit
Die Volleyball-Männer der SVG Lüneburg greifen im Europapokal nach den Sternen. Heute Abend stehen sie zum ersten Mal in einem Finale auf internationaler Ebene, im CEV-Cup. Das Hinspiel gegen den polnischen Top-Club Resovia Rzeszow findet in der eigenen Arena statt.
Es ist alles angerichtet für einen großen Abend. Die 3.200 Eintrittskarten für das erste von zwei Finalspielen gegen den siebenmaligen polnischen Meister Rzeszow, das heute um 19 Uhr in heimischer Arena beginnt, waren schnell vergriffen.
Und weil es so fix ging und in der Salzstadt das Volleyball-Fieber grassiert, haben sie im Vorstand der SVG Lüneburg beschlossen, die "Ritterakademie" zu buchen. Bis zu 1.000 Personen können an dem Veranstaltungsort bei kostenlosem Einlass das Spiel der "LüneHünen" sehen und diese anfeuern.
Das größte Spiel der Vereinsgeschichte
Es ist ja auch ein historischer Anlass: Erstmals steht der Club, der 2014 in die Bundesliga aufstieg und 2021 sein Debüt auf internationaler Bühne gab, im Finale eines Europapokal-Wettbewerbs. Für Lüneburg ist es das größte Spiel der Vereinshistorie. Und das sei auch in der Stadt zu spüren, sagte Nationalspieler Erik Röhrs: "Man merkt eine große Euphorie seit dem Spiel. Teilweise hört man in der Stadt schon mal Sätze wie 'Holt euch den Pott'", sagte Röhrs.
Die dritte Saison in einem kontinentalen Wettbewerb ist schon jetzt die schönste. In der Champions League gab es Reisen nach Las Palmas auf Gran Canaria, Budejovice (Tschechien) und Wegiel (Polen), nach der Fortsetzung im CEV-Cup dort dann Gastspiele in Athen und Izmir. Das Hinspiel in der Türkei ging mit 0:3 verloren. Im Rückspiel drehte das Team von SVG-Trainer Stefan Hübner die Partie, gewann mit 3:1 und schaffte dann im Golden Set den Einzug ins Finale. Dort geht es nun erneut gegen ein Spitzenteam aus Polen.
"Man fiebert darauf hin." SVG-Manager Matthias Pompe
Die Vorfreude auf diese Duelle ist enorm bei der SVG. Das hob Manager Matthias Pompe im Interview mit dem NDR hervor: "Der Europapokal ist immer ein Highlight, da freut man sich immer ganz besonders drauf. Und man fiebert vom Kopf her noch mehr darauf hin als dies bei einem normalen Ligaspiel der Fall ist."
Und ganz besonders gelte dies natürlich für ein Finale. So sieht es auch der Vereinsvorsitzende Andreas Bahlburg: "Wenn man mir vor zehn Jahren gesagt hätte: Ihr gehört 2024 zu den Top Drei in der Bundesliga und spielt im Europapokal - ich hätte ihn für verrückt erklärt."
SVG-Trainer Hübner: "Absolutes Highlight!"
Enorm viel zur sportlichen Entwicklung beigetragen hat Trainer Hübner, der sich natürlich auch ungemein auf das Spiel gegen Rzeszow freut: "Das ist ein absolutes Highlight! Das sind Dinge, von denen können sie später ihren Kindern erzählen", sagte der 245-malige Nationalspiele, der seit fast zehn Jahren an der Lüneburger Seitenlinie steht "Genau für solche Momente macht man das auch irgendwo als Sportler, Trainer oder Funktionär", sagte Hübner: "Da bekommt man unheimlich viel zurück."
Verpatzte Generalprobe
Die Generalprobe für das erste Finalspiel gegen Rzeszow ging gründlich daneben - was allerdings ja ein gutes Omen sein soll. In der Bundesliga setzte es am Freitagabend im Niedersachsenduell bei den Grizzlys Giesen eine 0:3-Klatsche. Gegner im Play-off-Viertelfinale ist damit Herrsching. In Giesen fehlte es den Lüneburgern offensichtlich an der letzten Konsequenz. Vermutlich strahlte das Finalspiel im CEV-Cup schon aus und minderte die Fokussierung auf das Bundesligaspiel.
Das Rückspiel im CEV-Cup findet dann in einer Woche am 19. März im südostpolnischen Rzeszow statt. Die dortige Arena, die Hala Podpromie, gilt mit ihren knapp 4.500 Zuschauern als echter Hexenkessel. Doch Pompe ist sich mit einem Blick auf das Hinspiel in eigener Halle sicher: "Hexenkessel? Das können wir auch!"