Stand: 28.10.2017 | 00:42 Uhr
1 | 31 Jürgen Brähmer, als Jugendlicher Bezirksmeister über 800 m sowie im Hochsprung, kam 1992 mit 13 Jahren zum Boxen und galt als "Jahrhundert-Talent". Michael Timm, damals Landestrainer in Mecklenburg-Vorpommern, holte den 15-Jährigen in das Sportinternat des SC Schwerin.
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2 | 31 1994 wurde Brähmer deutscher Jugendmeister und sicherte sich danach dreimal die deutsche Juniorenmeisterschaft. Auch bei der Junioren-WM auf Kuba deutete er zwei Jahre später eindrucksvoll sein Potenzial an und holte den Titel im Weltergewicht.
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3 | 31 Doch immer wieder geriet der Mecklenburger, der mit sechs Geschwistern in schwierigen Verhältnissen aufwuchs, mit dem Gesetz in Konflikt.
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4 | 31 Im Frühjahr 1998 wurde der vorbestrafte Boxer zu einer dreieinhalbjährigen Jugend-Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung verurteilt.
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5 | 31 Mit einem Profivertrag beim Universum-Boxstall im Jahr 1999 erhielt der am 5. Oktober 1978 in Stralsund geborenen Wahl-Schweriner (im Bild mit Trainer Michael Timm, der später auch sein Bewährungshelfer wurde) jedoch eine neue Chance.
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6 | 31 Im Dezember 1999 feierte er in Hamburg ein erfolgreiches Profidebüt, als er im Supermittelgewicht Ramdane Kaouane bezwang. Als Freigänger konnte er nun täglich mit den Klitschkos und anderen Größen aus dem Team von Promoter Kohl trainieren. Auch nach seiner vorzeitigen Haftentlassung im September 2000 entschied er seine Kämpfe weiter im Vorwärtsgang.
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7 | 31 Allerdings nur bis 2002: Da wurde der Mecklenburger erneut wegen Fahrens ohne Führerschein, der Unfallflucht und gefährlicher Körperverletzung zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.
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8 | 31 Nach Hinterlegung einer Kaution von 125.000 Euro durfte Brähmer noch vor seiner Verurteilung zum Kampf um den Internationalen WBC-Titel gegen den Argentinier Omar Eduardo Gonzalez antreten. Den Fight gegen Gonzalez gewann Brähmer trotz der belastenden Umstände einstimmig nach Punkten. Nach dem Kampf musste er zurück in Untersuchungshaft.
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9 | 31 Der Ausnahmeboxer bekam bald Ausgang und konnte trainieren. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung im Spätsommer 2005 holte er sich der gelernte Schweißer am 5. Februar 2006 seinen durch die Haftstrafe verlorenen WBC-Intercontinental-Titel zurück, als er den Südafrikaner Andre Thysse klar nach Punkten besiegte.
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10 | 31 Brähmers Wunsch, bald um den WM-Titel zu boxen, erhielt im Mai 2006 einen Dämpfer, als er seinem Stallgefährten Mario Veit unterlag - die erste Niederlage in seinem 28. Profikampf. Im September 2007 gelang ihm gegen Veit (Bild) durch K.o. in der vierten Runde die erfolgreiche Revanche. "Jetzt ist er reif für einen WM-Kampf", titelte das Fachblatt "Boxsport".
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11 | 31 Anschließend wechselte Brähmer vom Supermittelgewicht ins Halbschwergewicht. Seinen ersten Kampf in der höheren Gewichtsklasse gewann er im April 2008 gegen den Franzosen Karim Bennama durch technischen K.o. in der neunten Runde.
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12 | 31 Der Traum vom WM-Kampf erfüllte sich im November 2008, doch Brähmer konnte die Chance gegen den argentinischen WBA-Titelträger Hugo Hernan Garay (im Bild rechts) nicht nutzen. Er verlor klar nach Punkten.
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13 | 31 Brähmer gab sich trotz der deprimierenden Niederlage schon bald wieder kämpferisch: "An meinem Ziel halte ich fest: Ich will Weltmeister werden."
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14 | 31 Brähmer im Juni 2009 nach seinem Triumph über Antonio Brancalion: Der Mecklenburger benötigte lediglich 83 Sekunden, um den Italiener durch technischen K.o. zu bezwingen. Er verteidigte damit seinen im März desselben Jahres erkämpften EM-Titel erfolgreich. Später legte er ihn nieder, um gegen Aleksy Kuziemski um die Interims-WM boxen zu können.
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15 | 31 Im August 2009 besiegte der Schweriner den Polen durch technischen K.o. in der elften Runde und wurde Interimsweltmeister der WBO.
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16 | 31 Nach dem Wechsel von Zsolt Erdei ins Cruisergewicht im November 2009 wurde Brähmer als neuer Weltmeister der WBO im Halbschwergewicht geführt. Die erste Titelverteidigung des Rechtsauslegers, im Bild mit Universum-Chef Klaus-Peter Kohl, ...
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17 | 31 ... gegen den Russen Dimitri Suchozki endete mit einem glatten 3:0-Punktsieg.
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18 | 31 Im Januar 2009 erhob die Staatsanwaltschaft Schwerin Anklage wegen zweier Körperverletzungsdelikte. Brähmer wurde schuldig gesprochen und zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten ohne Bewährung verurteilt.
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19 | 31 Ende März 2011 sprach ihn das Landgericht Schwerin aber von den Vorwürfen der Körperverletzung und Beleidigung frei und hob damit das Urteil des Amtsgerichts Schwerin auf.
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20 | 31 Im April 2010 hatte der Rechtsausleger, der als kompletter und variabler Boxer gilt, der auch die Defensive beherrscht, seinen WM-Titel gegen den Argentinier Nicolas Plotinski erfolgreich verteidigt. Nach drei Kampfabsagen in Folge nahm die WBO dem Mecklenburger jedoch im Mai 2011 seinen Weltmeistertitel.
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21 | 31 Im Januar 2012 schlug er bei seinem Comeback nach 21-monatiger Pause den Spanier Jose Maria Guerrero durch technischen K.o. in der vierten Runde.
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22 | 31 Auch seinen zweiten Aufbaukampf im April 2012 gewann der Box-Profi, der heute als erfolgreicher Geschäftsmann mit Sicherheitstechnik handelt. Vor heimischer Kulisse in Schwerin gewann Brähmer nach Punkten gegen Vikapita Meroro aus Namibia.
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23 | 31 Am 2. Februar 2013 holte sich Brähmer (r.) mit einem Punktsieg in einem Stallduell gegen den Gifhorner Eduard Gutknecht den EM-Titel. Der Lohn: ein WM-Kampf um den vakanten WBA-Titel im Halbschwergewicht.
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24 | 31 Den Kampf gegen Don-King-Schützling Marcus Oliveira gewann Brähmer am 14. Dezember in Neubrandenburg einstimmig nach Punkten. Nach zweieinhalb Jahren und einem phänomenalen Comeback ist der Schweriner mit 35 wieder Box-Weltmeister.
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25 | 31 Am 5. April 2014 gelang Brähmer die Titelverteidigung: In Rostock besiegte er den Waliser Enzo Maccarinelli, der nach der fünften Runde verletzt aufgeben musste. Der Weltmeister träumt von weiteren Titelkämpfen.
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26 | 31 In Oldenburg ist es am Nikolaustag 2014 so weit. Brähmer verteidigt in Kurzarbeit seinen WM-Titel im Halbschwergewicht. Er knockt den polnischen Herausforderer Pawel Glazewski gleich in der ersten Runde aus. Nach nur 43 Sekunden setzt Brähmer den entscheidenden Leberhaken und kann seinen WBA-Gürtel behalten. "Ich habe noch viel vor", kündigt er danach an.
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27 | 31 Das bekommt der Weltranglisten-Erste Robin Krasniqi (l.) am 21. März 2015 zu spüren. Vor 5.000 Zuschauern in Rostock besiegt Brähmer den Münchner durch technischen K.o in der neunten Runde. Nach einem schweren Treffer muss der neun Jahre jüngere Krasniqi angezählt werden, was sein Team zum Anlass nimmt, das Handtuch zu werfen. Der 36-jährige Brähmer bleibt nach seinem 46. Sieg im 48. Profikampf WBA-Champion.
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28 | 31 Und Brähmer jubelt auch im September 2015. Einen Monat vor seinem 37. Geburtstag besiegt er den Kölner Konni Konrad durch Technischen K.o. in der achten Runde und verteidigt erneut erfolgreich seinen Titel.
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29 | 31 Im März 2016 heißt der Herausforderer Eduard Gutknecht, gegen den Brähmer drei Jahre zuvor den EM-Titel gewann. Der Schweriner dominiert den Kampf in Neubrandenburg von Beginn an und siegt einstimmig nach Punkten. "Ich wollte allen zeigen, dass ich noch hungrig bin", so der 37 Jahre alte WBA-Champion im Halbschwergewicht nach seiner sechsten Titelverteidigung in Folge.
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30 | 31 Im Oktober 2016 wird Brähmer entthront: Wegen einer Armverletzung gibt der Schweriner Halbschwergewichts-Champion im WM-Kampf gegen Nathan Cleverly auf. Für den 37-Jährigen ist es die dritte Niederlage in seinem 51. Profikampf. Doch Brähmer kündigt eine Neuauflage an: "Das soll es noch nicht gewesen sein. Wir haben ein Rematch ausgemacht."
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31 | 31 Dazu kommt es allerdings nicht. Erst über ein Jahr später steigt Brähmer im Alter von 39 Jahren wieder in den Ring. Im Supermittelgewicht gibt er sein Comeback in der millionenschweren "Muhammad-Ali-Trophy" und schlägt den zwölf Jahre jüngeren Rob Brant klar nach Punkten.
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