Triumph in letzter Sekunde: HSV Hamburg feiert ersten Saisonsieg
Welch eine Dramatik in den Schlusssekunden! Und welch ein Hamburger Jubel! Nach zuvor drei Niederlagen in den ersten drei Saisonspielen der Handball-Bundesliga gelang dem HSV Hamburg am Samstagabend zu Hause ein 35:34 (16:18) gegen den SC DHfK Leipzig.
Drei Sekunden standen nur noch auf der Uhr. Ein Freiwurf noch, eine letzte Chance für den HSVH, im vierten Saisonspiel doch noch zum Gewinn der beiden Punkte zu kommen. Der Däne Jacob Lassen übernahm Verantwortung, stieg hoch und warf den Ball über den Block der Leipziger Spieler hinweg diagonal links unten ins Toreck. 35:34, direkt danach die Schlusssirene - das Team von HSVH-Trainer Torsten Jansen hatte es doch noch geschafft und hat nun endlich die ersten Punkte auf dem Konto. Mit jetzt 2:6 Zählern ist der Kontakt zum unteren Mittelfeld der Tabelle hergestellt.
Hamburg mit zu vielen Fehlern im Spiel
„Ich bin wahnsinnig erleichtert, dass wir heute zwei Punkte geholt haben. Wir sind denkbar schlecht in die Runde gekommen", sagte Jansen: "Das war natürlich in allen Köpfen drin. Da versucht man, auch eine Art Psychologe zu sein.“
Den Norddeutschen war ein verheißungsvoller Start in die Partie gelungen: Die Dänen Frederik Bo Andersen (zwei Tore) und Casper Mortensen sorgten für ein 3:0 nach drei Minuten. Doch viele Ungenauigkeiten im Spiel der Gastgeber sorgten dafür, dass die Sachsen schnell zurückkamen und in der 19. Minute erstmals selbst mit zwei Toren (12:10) führten. Zur Pause lag Hamburg mit 16:18 im Hintertreffen.
Torwart Bitter wird für den HSVH zum Rückhalt
Drei Tore Rückstand waren es kurz nach Wiederbeginn - doch dann bissen sich die Norddeutschen förmlich in die Partie hinein. Torhüter Johannes Bitter avancierte zum Rückhalt, und vorne wurden die Chancen genutzt. In der 42. Minute gelang dem HSVH durch Mortensen per schönem Dreher mit dem 24:23 erstmals wieder eine Führung seit dem 6:5 (11.). Kurz darauf hieß es 25:23.
Als Lassen das 31:27 (54.) erzielte, deutete schon einiges darauf hin, dass den Norddeutschen der Befreiungsschlag gelingen könnte. Doch so entspannt sollte es nicht laufen. Denn Leipzig hielt dagegen und glich nach einem Ballverlust der Gastgeber acht Sekunden vor dem Ende zum 34:34 aus. Jansen nahm sofort die Auszeit. Drei Sekunden vor dem Ende noch einmal ein Freiwurf von der rechten Rückraumposition aus. Und dann stieg der erfolgreichste HSV-Spieler Lassen (zehn Tore) hoch und zielte perfekt.