Zehn-Tore-Sieg im Derby: THW Kiel setzt sich von Flensburg ab

Stand: 23.04.2023 20:58 Uhr

Der THW Kiel hat am Sonntag in der Handball-Bundesliga das Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 29:19 (13:8) gewonnen. Damit liegt der deutsche Rekordmeister nun vier Zähler vor dem ewigen Rivalen.

von Sebastian Ragoß

Während die "Zebras" mit dem Prestigeerfolg ihre Tabellenführung verteidigten, ging für die SG nach der klaren Pokal-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen und dem unerwarteten Europacup-Aus gegen BM Granollers eine sportlich desaströse Woche zu Ende.

"Es war sehr emotional, das Derby ist immer etwas Besonderes. Wir waren fokussiert, wir waren da", freute sich Kiels Trainer Filip Jicha. Sein Team liegt weiterhin punktgleich mit den Füchsen Berlin auf Rang eins. Der SC Magdeburg hat ebenfalls 43 Zähler geholt, aber bereits elf Minuspunkte, zwei mehr als das Führungsduo. Dann folgen die Flensburger, die nun nur noch eine Außenseiterchance auf den Titel haben.

SG-Coach Maik Machulla sagte: "Wir waren gewillt, alles auf die Platte zu bringen. Aber nach den letzten Ergebnissen springt dann der Kopf an. Wir fallen über unsere eigenen Fehler. Wir müssen nicht alles in Frage stellen, aber wir müssen uns einige Fragen stellen." Flensburgs Kapitän Johannes Golla war ebenfalls enttäuscht: "Dass wir hier mit zehn Toren untergehen, darf uns nicht passieren."

Partie zunächst ausgeglichen

Das 108. Landesderby war von Beginn an geprägt von intensiver Defensivarbeit und starken Keepern. Kiels Nummer eins Niklas Landin kam etwas besser in die Partie als sein Gegenüber Kevin Möller, sodass sich der THW einen kleinen Vorsprung herauswerfen konnte.

Die Gäste hielten allerdings gut dagegen, zeigten sich in der Abwehr im Vergleich zu den jüngsten Partien deutlich verbessert und glichen in der 17. Minute zum 5:5 aus.

THW-Keeper Landin kaum zu überwinden

Doch Kiel gewann anschließend die Oberhand - und das lag vor allem an Niklas Landin. Der dänische Schlussmann wurde für die SG-Werfer zum fast unüberwindbaren Hindernis und entschärfte Wurf um Wurf. Acht Paraden waren es bereits vor dem Seitenwechsel.

Zudem gewann der THW in der Offensive an Sicherheit und setzte sich Stück für Stück ab. Mit einem relativ klaren 13:8 für die "Zebras" ging es in die Kabine.

Keine Frage: Wenn die SG noch eine Chance haben wollte, musste sie offensiv ihren Rhythmus finden und Landin aus den Köpfen bekommen. Leichter gesagt als getan: Es ging nach Wiederbeginn genauso weiter wie zum Ende der ersten Hälfte. Kiel warf drei Treffer in Serie zum 16:8, ehe Emil Jakobsen per Siebenmeter erstmals für die Gäste traf (36.).

Kieler "Zebras" verteidigen Vorsprung souverän

Nur ein wenig Ergebniskosmetik oder doch ein Hoffnungsschimmer? Die Flensburger kämpften sich ein wenig besser in die Begegnung. Der THW ließ die Gäste aber nicht mehr herankommen, zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und hatte in Ladin weiterhin einen herausragenden Rückhalt.

Beim 21:13 eine Viertelstunde vor dem Ende war das Derby praktisch entschieden. Die SG gab sich keineswegs auf, an der klaren Niederlage - der ersten in diesem Jahr - konnte sie jedoch nichts mehr ändern.

Beste Torschützen waren Nikola Bilyk (7) auf Kieler Seite und Jakobsen (5) für Flensburg. Überragender Spieler des Derbys war allerdings THW-Keeper Niklas Landin mit 16 Paraden.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 23.04.2023 | 14:00 Uhr

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