Pleite bei Lemgo Lippe: So bleibt Europa für Hannover-Burgdorf ein Traum
Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf hat im Kampf um einen Europapokal-Platz einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Niedersachsen verloren am Donnerstagabend beim TBV Lemgo Lippe mit 23:28 (10:14) und verpassten den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz.
Dort steht aktuell der VfL Gummersbach. Die "Recken" sind zwar nach Pluspunkten gleichauf mit dem Altmeister, haben aber bereits zwei Partien mehr ausgetragen. Und in der gegen Lemgo Lippe gezeigten Verfassung dürfte die erneute Qualifikation fürs internationale Geschäft für die TSV ohnehin illusorisch sein. Hannover wusste nur in der Mitte des ersten Abschnitts sowie zu Beginn des zweiten Durchgangs zu überzeugen. Der Rest waren jede Menge handballerischer Leerlauf sowie schlechtes Deckungsverhalten.
"Recken" mit schläfriger Anfangsphase
Die TSV fand wie bereits am vergangenen Freitag im Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig (27:26) schwer in die Partie. Bereits nach acht Minuten sah sich Trainer Christian Prokop dazu gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Sein Team lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:5 in Rückstand und hatte den Gastgebern das Tore werfen durch zu passive Deckungsarbeit relativ leicht gemacht. "Wir verlieren zu viele Zweikämpfe", monierte der Coach. Er forderte von seinen Schützlingen, im Zentrum kompakter zu stehen und den TBV so zu Abschlüssen von den Außenpositionen zu bringen.
TSV steigert sich, bricht dann aber wieder ein
Die "Recken" wussten sich anschließend auch in Angriff und Abwehr zu steigern. Auch dank einiger Paraden von Dario Quenstedt konnten die Niedersachsen den Rückstand auf einen Treffer verkürzen und hatten beim Stand von 9:10 und Ballbesitz die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Aber Marius Steinhauser traf nur den Pfosten (23.).
Hernach gelang der TSV offensiv bis zur Pause beinahe gar nichts mehr, während Lemgo wieder mit der Entschlossenheit und Präzision wie in der Anfangsphase agierte. Die Folge: Das Team von Coach Florian Kehrmann baute seinen Vorsprung bis zur Halbzeit auf vier Tore aus.
Erst der Ausgleich, dann der Einbruch
Nach dem Seitenwechsel zeigte Hannover den Spielwitz und das Durchsetzungsvermögen, das die Prokop-Mannschaft in der Schlussphase von Abschnitt eins hatte vermissen lassen. Uladzislau Kulesh konnte in der 44. Minute zum 18:18 ausgleichen, sodass das Momentum nun auf der Seite der TSV zu sein schien. Aber auf die zweite Führung im Spiel nach dem 1:0 durch Martin Hanne hofften die wenigen mitgereisten "Recken"-Fans vergeblich.
Denn nun schlich sich wieder der Fehlerteufel bei den Gästen ein. Lemgo konnte binnen weniger Minuten auf 25:21 davonziehen (54.). Auf diesen Zwischenspurt hatten die "Recken" keine Antwort mehr, sodass am Ende die elfte Saisonniederlage für sie zu Buche schlug.