Handball: Hannover verliert in Stuttgart, HSVH gegen die Rhein-Neckar Löwen
Die TSV Hannover-Burgdorf hat in der Handball-Bundesliga den siebten Saisonsieg verpasst. Die "Recken" unterlagen am Samstagabend beim TVB Stuttgart trotz Halbzeitführung mit 28:32 (17:15). Der HSV Hamburg verlor parallel gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 32:36 (15:19).
Beide Handball-Nordclubs werden sich nach ihren Niederlagen über ausgelassene Chancen und zu laxe Spielphasen ärgern. Während die Niedersachsen direkt nach Wiederanpfiff ihre Führung im wahrsten Sinne wegwarfen, verpatzte der HSVH den Auftakt in die Partie vollkommen und hatte zudem ein an diesem Abend schwaches Torwartspiel zu beklagen.
Hannover wirft TVB-Torwart Vujovic heiß
Im ersten Durchgang verpassten die Niedersachsen es wiederholt, sich abzusetzen. Immer wieder boten sich ihnen freie Würfe, doch Miljan Vujovic im Stuttgarter Tor glänzte mit sechs Paraden und knapp 30 Prozent gehaltener Bälle zur Halbzeit.
Erst in der Schlussminute des ersten Durchgangs konnte Vincent Büchner per Siebenmeter die erste Drei-Tore-Führung der "Recken" erzielen - mit 17:15 ging es in die Kabinen.
4:0-Lauf bringt Stuttgart auf die Siegerstraße
Büchner eröffnete auch den zweiten Durchgang mit seinem 18:15, in der Folge legten die Gastgeber aber einen 4:0-Lauf hin und gingen mit 19:18 in Führung, als Daniel Fernandez Jimenez traf (36.).
Als Adam Lönn in der 42. Minute zum 24:20 für den TVB erhöhte, schien die Partie endgültig gekippt, doch die "Recken" bäumten sich mit einem 3:0-Lauf noch einmal auf (24:23, 46.) - näher kamen sie an diesem Abend aber nicht mehr. Über 28:23 (54.) und 31:26 (58.) setzten sich die Gastgeber wieder weiter und entscheidend ab.
Ihr größter Trumpf: Torhüter Vujovic, der sich im zweiten Abschnitt noch einmal steigerte und am Ende der Partie auf 15 Paraden und eine Quote von fast 38 Prozent gehaltener Bälle kam. Zu viel für die "Recken" an diesem Abend.
Rhein-Neckar Löwen zu schnell für den HSVH
Keine elf Minuten waren in der Arena neben dem Volksparkstadion gespielt, da lagen die Hamburger 3:8 zurück, als Jannik Kohlbacher HSVH-Torhüter Jogi Bitter bezwang. Eine gute Minute später nahm Trainer Torsten Jansen einen Wechsel vor und brachte Jens Vortmann.
Besser wurde es aber zunächst nicht: Die Hamburger hatten dem Tempospiel der Gäste nichts entgegenzusetzen, zeigten aber auch immer wieder Schwächen im Rückzugsverhalten.
Ohnehin war es in den ersten 20 Minuten ein äußerst konfuser Auftritt der Hanseaten - in Offensive wie Defensive. Vorne warfen sie Löwen-Torhüter Mikael Appelgren heiß, hinten bekamen sie insbesondere Kohlbacher, Niclas Kirkelokke und Juri Knorr nicht in den Griff. Die Folge: 8:15 nach 19 Minuten. Jansen nahm eine Auszeit und sein Team kam mit einem 4:1-Lauf auf 12:16 heran (23.) - mit 15:19 aus Hamburger Sicht ging es in die Pause.
Hamburg gleicht aus, geht aber nie in Führung
Der Trend der letzten zehn Minuten des ersten Abschnitts setzte sich im zweiten fort, sodass die Jansen-Schützlinge nach einem Siebenmeter von Casper Mortensen zum 27:27 ausglichen (44.). Mehrfach bot sich dem HSVH nun sogar die Chance, in Führung zu gehen, doch Appelgren wusste dies mit insgesamt 15 Paraden und einer Quote von 35 Prozent gehaltener Bälle zu verhindern.
Und da auf der Gegenseite das Torwartduo Vortmann/Bitter mit zusammen nur sechs Paraden einen rabenschwarzen Tag erwischte, war alle Moral und Kampfeslust der Gastgeber am Ende zu wenig. Leif Tissier traf sechs Minuten vor dem Ende zwar noch einmal zum 30:30, dann aber waren die Kräfte der Hamburger aufgebraucht - und die Rhein-Neckar Löwen zogen dieses Mal final davon.