Kiels Elias Ellefsen a Skipagotu wirft auf das Tor. © picture alliance / Frank Molter

Handball: Furioser THW Kiel entzaubert Meister Magdeburg

Stand: 08.02.2025 22:15 Uhr

Der THW Kiel hat zum Re-Start der Handball-Bundesliga ein großes Ausrufezeichen im Titelrennen gesetzt. Die "Zebras" setzten sich am Samstagabend in eigener Halle gegen Meister SC Magdeburg mit 31:25 (20:11) durch.

von Johannes Freytag

Vor allem im ersten Durchgang drehten die Gastgeber auf und hatten bis zur Pausensirene schon einen Neun-Tore-Vorsprung herausgeworfen. In der zweiten Hälfte sah es nur kurz nach einem Aufbäumen der Gäste aus - Kiel erstickte das schnell im Keim und hielt den Vorsprung komfortabel hoch. So gelang der erste THW-Heimsieg gegen Magdeburg seit dem 3. September 2017.

In der Tabelle kletterten die Kieler zumindest bis Sonntag auf den zweiten Platz - bei vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter MT Melsungen. Der SCM, der seit dem 15. Dezember keine Partie mehr bestritten hatte, weil aufgrund des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember die beiden geplanten Spiele gegen Eisenach und Erlangen verschoben worden waren, hat jetzt einen Minuspunkt mehr als der THW.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Dienstag in der European League nach Melsungen

Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Kieler nicht: Denn die gnadenlose Terminhatz geht eineinhalb Wochen nach der Handball-WM weiter. Kommenden Dienstag (20.45 Uhr) treten die "Zebras" in der European League bei der MT Melsungen an. Am Sonntag in einer Woche (16.30) geht es dann in der Bundesliga weiter - mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar.

THW ohne Kapitän Duvnjak, aber bärenstark

Vor Beginn der Partie wurden die drei dänischen Weltmeister - die Kieler Magnus Landin und Emil Madsen sowie Magdeburgs Magnus Saugstrup - geehrt, außerdem THW-Kapitän Domagoj Duvnjak für WM-Silber. Der Kroate betrat die Halle zum Leidwesen aller THW-Anhänger in Zivil, seine bei der WM erlittene Wadenverletzung zwang ihn zum Zuschauen.

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Die Partie bot von der ersten Sekunde an eine hohe Intensität, schon in der dritten Minute gab es die erste Zeitstrafe - für Saugstrup. Die Kieler nutzten die Überzahl zu einer Zwei-Tore-Führung (3:1/4.). Nach einer weiteren Zeitstrafe (Philipp Weber) lagen die Hausherren mit drei Treffern vorne (7:4/10.) und spielten sich anschließend in einen Rausch - 12:7 stand es nach 18 Minuten, als Magdeburgs Coach Bennet Wiegert seine erst Auszeit nahm.

Reinkind: Comeback und Tor

Doch seine Anweisungen brachten nicht viel. Die Magdeburger ließen zu viele Gelegenheiten liegen, was auch an einigen starken Paraden von THW-Keeper Andreas Wolff lag. Auf der anderen Seite fanden die Gäste aber auch keine Lösungen gegen den Kieler Angriffswirbel.

Angetrieben vom gewohnt lautstarken Publikum warfen die THW-Profis Treffer um Treffer - besonders umjubelt: Das Comeback-Tor von Harald Reinkind, der seit den Olympischen Spielen im Sommer gefehlt hatte (14:7/21.). Mit einem 3:0-Lauf schlossen die Kieler den ersten Durchgang ab (20:11).

SCM bäumt sich nur kurz auf

Doch der SCM hatte sich noch nicht aufgegeben. Mit drei Toren hintereinander verkürzte der Meister nach Wiederbeginn auf 14:20 - es dauerte bis zur 36. Minute, ehe der THW das erste Tor in der zweiten Hälfte erzielte. Zu allem Überfluss kassierte Petter Øverby die Rote Karte (38.).

Doch der THW ließ seinen Gegner nur kurz an einer möglichen Wende schnuppern. Wolff wehrte weiterhin Topchancen ab, per Siebenmeter stellte Bence Imre den Neun-Tore-Pausen-Vorsprung wieder her (42./25:16).

Nicht nur Wolff, auch Mrkva stark

Acht Minuten vor dem Ende erklärte Magdeburgs Trainer Wiegert in einer Auszeit, dass für ihn die Partie "noch nicht gegessen" sei - sein Team solle auf Sieg spielen. Zu dem Zeitpunkt stand es 28:21 für Kiel. Doch die Hausherren wurden nicht nervös und konnten sich weiter auf ihre Torhüter verlassen. Spätestens, als Tomas Mrkva einen Siebenmeter von Matthias Musche hielt, war klar, dass der THW auch sein elftes Pflichtspiel in Folge gewinnen würde.

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Sport aktuell | 08.02.2025 | 22:17 Uhr

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