THW Kiel triumphiert bei Meister Magdeburg - Wolff bärenstark
Der THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Rekordmeister feierte am Sonntag einen 29:24 (16:15)-Sieg beim aktuellen Meister SC Magdeburg. Nationaltorwart Andreas Wolff überragte mit 14 Paraden.
Am Ende war es eine Machtdemonstration des THW Kiel. Nach einer umkämpften und ausgeglichenen ersten Hälfte beherrschten die aggressiven Gäste aus dem hohen Norden im zweiten Durchgang das Geschehen und fügten dem Meister nach zuvor 28 Heimsiegen in Folge wieder eine Niederlage in eigener Halle zu. Neben dem bärenstarken Wolff im THW-Tor war Neuzugang Emil Madsen mit neun Toren Kiels bester Mann.
THW-Trainer Jicha: "Eine schöne Momentaufnahme"
"Ich freue mich für meine Jungs, die sich für eine gute Leistung belohnt haben. Vor allem unsere Abwehrarbeit war wirklich sehr gut", sagte THW-Trainer Filip Jicha, der den Erfolg aber auch nicht zu hoch hängen wollte. "Der Rekordmeister nimmt zwei Punkte mit nach Kiel. Das ist eine schöne Momentaufnahme, aber es werden noch schwere Gegner kommen."
Torwart Wolff überragend
Die Schleswig-Holsteiner waren im Magdeburger "Hexenkessel" von der ersten Minute an voll da. In einer hart, aber nicht unfair geführten Partie zog Eric Johansson mit vier Toren in der Anfangsphase den THW-Express. Nach 20 Minuten lagen die Schleswig-Holsteiner mit vier Toren vorn (13:9). Vor allem dank Nationaltorwart Wolff. Der THW-Keeper zeigte acht Paraden in den ersten 30 Minuten, darunter waren zwei gehaltene Siebenmeter. Dass die Gäste zur Pause "nur" mit einem Tor führten, war einer Leistungssteigerung der Magdeburger geschuldet.
Madsen bester Werfer bei Kiel
Die Kieler zeigten aber direkt nach Wiederanpfiff, dass mit ihnen zu rechnen ist. Mit THW-Tempo-Handball zog der Rekordmeister innerhalb von fünf Minuten wieder davon, führte 20:16. Madsen schwang sich in dieser Phase zum Zugpferd der Gäste auf, lag nach 40 Minuten bereits bei acht Toren.
Und hinten im Tor trieb weiter Wolff sein aus Magdeburger Sicht Unwesen. Einen nach dem anderen Wurf nahm der Zwei-Meter-Hüne den Gastgebern weg. Auch die ein, zwei deutlichen Fehlwürfe am THW-Tor vorbei gingen gefühlt auf das Konto des Rückkehrers. Er hatte sich mit seinen Paraden in die Köpfe der Magdeburger geschlichen, die Mitte der zweiten Hälfte acht Minuten lang ohne Tor blieben.
Sieben Minuten vor Schluss führten die Kieler sage und schreibe mit acht Toren Vorsprung (28:20) beim Meister. Der Magdeburger "Hexenkessel" war ruhig gestellt und der Weg frei für den THW, der sich den Auswärtssieg nicht mehr nehmen ließ.