Co-Trainer Mark Bult von der SG Flensburg-Handewitt (Foto aus dem Jahr 2021) © IMAGO / Lobeca

Bult kämpft mit Flensburg um Champions League und eigene Zukunft

Stand: 04.05.2023 08:08 Uhr

Der bisherige Co-Trainer Mark Bult feiert heute Abend im Heimspiel gegen die MT Melsungen sein Debüt als Chefcoach des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt. Für den Niederländer geht es in den kommenden Wochen auch darum, von der Interims- möglicherweise zur Dauerlösung zu werden.

Furcht vor seiner neuen Aufgabe verspürt der Nachfolger des vor zehn Tagen entlassenen langjährigen Erfolgstrainers Mark Machulla dabei nicht. "Angst habe ich auf jeden Fall nicht, eher Vorfreude", sagte der 40-Jährige, der heute Abend (19.05 Uhr) gegen die Hessen erstmals als Hauptverantwortlicher an der Linie stehen wird. Für den Tabellenvierten geht es in den verbleibenden Partien darum, die Saison mit der Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb abzuschließen - im Idealfall für die Champions League. "Das ist unser Ziel", betonte Bult.

Bult und Machulla vergießen bei Treffen Tränen

Seinem Vorgänger Machulla, der seit 2017 das Amt des Cheftrainers inne und die SG zu zwei deutschen Meisterschaften geführt hatte, waren im April drei bittere Niederlagen binnen acht Tagen zum Verhängnis geworden. Dem Aus im Halbfinale des DHB-Pokals (31:38 gegen die Rhein-Neckar Löwen) folgten das Debakel im Viertelfinale der European League (27:35 gegen den spanischen Vertreter BM Granollers) und das Verpassen des Finalturniers in eigener Halle sowie die 19:29-Pleite im Derby beim Erzrivalen THW Kiel.

Nach der Bekanntgabe der Trennung am vorletzten Montag habe er sich sofort mit Machulla, mit dem er seit 20 Jahren befreundet ist und dem er sechs Jahre assistiert hatte, getroffen, berichtete Bult: "Da sind auch Tränen geflossen." Sein Ex-Chef habe ihm geraten, keine falsche Loyalität zu zeigen und die Trainerposition zu übernehmen.

"Werde alles dafür tun, mich zu präsentieren"

Bults Start als Chefcoach war etwas schwierig, da der größte Teil der Mannschaft seit der Machulla-Entlassung auf Länderspielreise war. Der frühere Bundesliga-Profi sah es jedoch auch als "Segen". So habe er sich in Ruhe vergangene Spiele auf Video ansehen und erste Schlüsse ziehen können. In der Partie am Donnerstag gegen Melsungen soll das Flensburger Team nach dem Willen des Niederländers "die ganze Zeit Druck machen und mutige Entscheidungen treffen".

Ob der Interimscoach sich in den letzten sechs Saisonwochen zu einer Dauerlösung entwickelt, steht noch in den Sternen. SG-Geschäftsführer Holger Glandorf sagte: "Wir sammeln Kandidaten und werden dann in Ruhe sondieren und schauen, wer passend für die SG ist. Wir werden etwas bekannt geben, wenn es soweit ist." Bult gab sich mit Blick auf seine Zukunft kämpferisch: "Ich werde alles dafür tun, um mich zu präsentieren."

Flensburg holt Rechtsaußen Horgen aus Dänemark

Derweil hat die SG eine weitere Neuverpflichtung für die kommende Saison bekannt gegeben. Außenbahnspieler Aksel Horgen wechselt vom dänischen Club Bjerringbro-Silkeborg Håndbold nach Norddeutschland. Der 26-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2025. "Wir freuen uns, mit Aksel Horgen einen talentierten Rechtsaußen verpflichtet zu haben, der noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt ist", sagte Glandorf.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 04.05.2023 | 23:03 Uhr

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