Stand: 21.06.2021 | 18:41 Uhr
1 | 28 9. Mai 1999: Werder Bremen schwebt drei Spieltage vor Saisonende in akuter Abstiegsgefahr - und die Vereinsführung zieht die Reißleine. Der bisherige Amateur-Trainer Thomas Schaaf steigt zum Chefcoach auf. Der damals 38-Jährige löst einen Tag später unter großem öffentlichen Interesse Vorgänger Felix Magath offiziell ab.
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2 | 28 Schaaf legt einen Traumstart hin: In der Liga sichert er mit seinen Profis nach drei Siegen in Serie die Klasse, einen Monat später gewinnt Werder das DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Bayern München mit 6:5 nach Elfmeterschießen.
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3 | 28 Schaaf weiß, wie es geht: 262 Mal schnürt der Abwehrspieler selbst die Schuhe für Werder Bremen, bevor er die Trainerkarriere einschlägt.
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4 | 28 Seine Bilanz als Spieler kann sich sehen lassen: Zweimal wird er deutscher Meister (1988, 1993), zweimal DFB-Pokalsieger (1991, 1994). 1992 triumphiert er zudem mit Werder im Europapokal der Pokalsieger. 1995 beendet Schaaf seine aktive Karriere.
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5 | 28 Den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte unter Cheftrainer Schaaf feiert Werder 2004: Am drittletzten Bundesliga-Spieltag sichern sich die Bremer ausgerechnet beim Erzrivalen in München mit einem 3:1 die Meisterschaft. Ende Mai machen die Hanseaten das "Double" durch den DFB-Pokalsieg im Finale gegen Alemannia Aachen perfekt. Folgerichtig wird Schaaf zum Trainer des Jahres 2004 gewählt.
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6 | 28 Schaaf und Klaus Allofs prägen jahrelang als Trainer/Manager-Duo das Werder-Bild.
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7 | 28 Nach Niederlagen braucht Schaaf seine Ruhe. "Wenn ich verliere, bin ich ungenießbar", so der verheiratete Vater einer erwachsenen Tochter.
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8 | 28 Sechsmal seit 2004 führt der Coach die Hanseaten in die Champions League. Das zahlt sich sprichwörtlich aus. Nur durch die regelmäßige Teilnahme in der "Königsklasse" können sich die Bremer Stars wie Diego, Pizarro oder Naldo leisten.
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9 | 28 Norddeutschland pur: Der vollbärtige "Seebär" Thomas Schaaf kommt in der Saison 2008/2009, der Spielzeit seines zehnjährigen Dienstjubiläums als Werder-Coach, äußerlich etwas verwegener daher als gewohnt. Dabei stammt der Fußballlehrer noch nicht einmal von der Küste: Am 30. April 1961 wird Schaaf im baden-württembergischen Mannheim geboren.
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10 | 28 Kommunikation ist wichtig: Immer wieder sucht der Coach das Gespräch mit seinen Spielern - hier mit seinem ehemaligen Kapitän Torsten Frings - und versucht die Profis mit in die Verantwortung zu nehmen.
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11 | 28 Im Rampenlicht steht der Trainer nur ungern. Schlagzeilen und Skandale sind seine Sache nicht. Er konzentriert sich auf seine Arbeit.
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12 | 28 Zusammen mit Manager Allofs zimmert Schaaf immer weiter an einer erfolgreichen Werder-Zukunft. Mit Johan Micoud, Diego und Mesut Özil holt das Duo drei außergewöhnliche Spielmacher an die Weser.
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13 | 28 Unter seiner Regie fährt Werder seit 1999 mehr Siege als Niederlagen ein - die "Schaaf-Dekade" ist nicht nur deswegen eine überaus erfolgreiche. Seine Trainerlaufbahn hatte der zweimalige U21-Nationalspieler noch parallel zur Spielerkarriere 1987 bei Werders Jugendmannschaften begonnen. 1995 übernahm er dann das Bremer Amateurteam.
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14 | 28 Autoritätsperson Schaaf: Egal, wie die Stars bei Werder heißen, alle tanzen nach seiner Pfeife. Der Erfolgstrainer schafft es, auch seinem damaligen Spielmacher Diego klarzumachen: "Der Star an der Weser ist und bleibt allein die Mannschaft".
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15 | 28 In der Saison seines zehnjährigen Jubiläums 2008/2009 hat Schaaf häufiger Grund zum Verzweifeln. In der Liga läuft es besonders auswärts gar nicht. Am Ende springt nur Platz zehn heraus.
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16 | 28 Doch auch in sportlich kritischen Situationen weiß Thomas Schaaf die Vereinsführung und die Werder-Fans hinter sich. Und so gibt er ruhig und besonnen weiterhin bestimmt die Richtung vor.
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17 | 28 Nichts wurde es indes im Mai 2009 mit dem erstmaligen UEFA-Cup-Sieg: 1:2 nach Verlängerung im Endspiel von Istanbul gegen Schachtjor Donezk - bitter.
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18 | 28 Dafür entschädigt der Gewinn des DFB-Pokals mit der einhergehenden Europa-League-Qualifikation für eine über weite Strecken verkorkste Spielzeit. Und 2009/2010 läuft es für Werder auch wieder in der Bundesliga - Platz drei.
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19 | 28 Doch die gute Platzierung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Duo Schaaf/Allofs sein einst so gutes Näschen für Neuzugänge verloren hat. Der Brasilianer Wesley (M.) ist nur einer von vielen Flops, die in den darauf folgenden Jahren an die Weser geholt werden.
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20 | 28 Die Konsequenz aus der verfehlten Personalpolitik ist der Abstiegskampf in der Spielzeit 2010/2011, die Werder schließlich auf Rang 13 beendet. Auch ein Jahr später verfehlen die Hanseaten die angepeilte Qualifikation für das internationale Geschäft und leiten einen großen Umbruch ein.
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21 | 28 Das neue Team zeigt in der Hinrunde der Serie 2012/2013 ordentliche, wenn auch keine konstante Leistungen. Die langjährige Ehe Allofs-Schaaf-Werder wird im November 2012 dennoch geschieden. Den Manager zieht es zum VfL Wolfsburg. Schaaf fehlt nun sein wichtigster Vertrauter.
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22 | 28 In der Rückrunde geht es stetig bergab, Werder ist sogar vom Abstieg bedroht. Erst am vorletzten Spieltag sichert sich Bremen den Klassenerhalt. Vier Tage später geben Club und Trainer die Trennung bekannt. Nach 14 Jahren geht eine Ära zu Ende.
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23 | 28 Schaaf nimmt sich eine einjährige Auszeit, ehe er im Sommer 2014 bei Eintracht Frankfurt anheuert. Am 21. Spieltag der Saison 2014/2015 erreicht Schaaf als fünfter Trainer der Ligageschichte die Marke von 500 Einsätzen.
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24 | 28 Doch glücklich wird Schaaf in Frankfurt nicht. Nach wochenlanger Kritik, die weitestgehend in den Medien ausgetragen wird, schmeißt er am Ende der Saison hin. Dabei hat die Eintracht mit Platz neun die sportlichen Vorgaben erfüllt.
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25 | 28 Ende 2015 kehrt Schaaf als Trainer zurück in den Norden. Er übernimmt den nach Michael Frontzecks Rücktritt vakanten Chefcoach-Posten beim abstiegsbedrohten Bundesligisten Hannover 96 - und scheitert: Am 3. April 2016 wird der 54-Jährige nach der zehnten Niederlage im elften Spiel bei den "Roten" beurlaubt. Sein Vertrag galt ohnehin nur für Liga eins.
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26 | 28 Die Trainerzeit Schaafs ist vorbei. Dem Fußball bleibt er trotzdem verbunden und auch Werder Bremen. 2018 kehrt der ehemalige Spieler und Coach der Hanseaten zurück an die Weser: als Technischer Direktor.
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27 | 28 Wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag muss Schaaf dann doch wieder ran. Nach der Trennung von Trainer Florian Kohfeldt soll er Werder am letzten Spieltag der Saison vor dem Abstieg bewahren. Es misslingt jedoch.
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28 | 28 Der nächste Nackenschlag für Schaaf folgt einige Wochen später. Sein Vertrag als Technischer Direktor wird nach dem Abstieg aus Kostengründen nicht verlängert. Er muss Werder zum zweiten Mal nach 2013 verlassen.
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