Braunschweigs Keita Endo ist enttäuscht. © picture alliance/dpa | Uwe Anspach

Eintracht Braunschweig verliert knapp bei Spitzenreiter Darmstadt

Stand: 12.02.2023 15:58 Uhr

Eintracht Braunschweig hat sich bei Zweitliga-Tabellenführer Darmstadt 98 am Sonntag teuer verkauft, musste sich am Ende aber 1:2 (0:0) geschlagen geben. Im Fokus: der Videoassistent, der sich mehrfach zu Wort meldete.

von Florian Neuhauss

Es ging mit dem Braunschweiger Führungstreffer los - den die "Löwen" erst nach Hinweis aus Köln zugesprochen bekommen hatten. Ein weiterer bereits gegebener Strafstoß für den BTSV wurde auf demselben Weg zurückgenommen. Und in der insgesamt elfminütigen Nachspielzeit wurde das 2:1 der Darmstädter - ausgerechnet vom ehemaligen Eintrachtler Phillip Tietz - nach Videobeweis gegeben. Zuvor hatte das Gespann auf dem Platz um Schiedsrichter Robert Kampka auf Abseits entschieden gehabt.

"Dass wir über die 100 Minuten heute als Verlierer vom Platz gehen, ist sehr bitter." Eintracht-Coach Michael Schiele

Am Ende spielten die Niedersachsen nur noch zu zehnt, nachdem Nathan de Medina wegen einer Unsportlichkeit Gelb-Rot gesehen hatte. Die Entscheidung traf Kampka übrigens ganz allein. Braunschweigs Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt damit nur noch einen Punkt. "Wir haben den Spitzenreiter heute vor einer Niederlage gehabt. Mit einem Quäntchen Glück nehmen wir auf jeden Fall einen Punkt, vielleicht sogar einen Dreier mit", ärgerte sich Braunschweigs Trainer Michael Schiele.

Fejzic rettet, Endo lässt Chance zum 1:0 liegen

Zunächst hatte immer wieder Jasmin Fejzic im Mittelpunkt des Geschehens gestanden. Bei der ersten Darmstädter Chance hatte der BTSV-Torhüter noch großes Glück, dass der Schuss von Christoph Zimmermann trotz seines missglückten Abwehrversuchs nicht den Weg ins Tor fand (4.). Aber in der Folge glänzte Fejzic mehrere Male - besonders zehn Minuten darauf bei der Doppelchance der "Lilien" von Tietz und Mathias Honsak.

Die Braunschweiger versteckten sich allerdings keineswegs. Keita Endo schoss bei einer sehr guten Möglichkeit drüber (10.) und zwang bei einem weiteren Angriff Torwart Marcel Schuhen zu einer starken Parade (34.). Nach einem Konter über Tarsis Bonga kam Fabio Kaufmann zum Abschluss, verfehlte das Tor mit seinem wuchtigen Schuss aber denkbar knapp (20.).

Darmstadt war insgesamt klar spielbestimmend, aber nicht zielstrebig genug. Zeitweise sah es am Böllenfalltor aus wie beim Handball, wenn die Hausherren ihre Gäste immer wieder am Strafraum einschnürten. Gleichzeitig musste der Tabellenführer sehr wachsam sein, um nicht seinerseits in Rückstand zu geraten. Kurz vor der Pause jubelten die Hessen - aber nur kurz: Das Tor von Marvin Mehlem wurde wegen eines Fouls nicht gegeben.

Wintzheimer vom Punkt eiskalt - Honsak sehenswert per Kopf

Die zweite Hälfte nahm dann mit dem Eingriff des Videoassistenten richtig Fahrt auf. Kampka, der in einer für ihn schwierigen Partie keine gute Figur abgab, hatte ein glasklares Handspiel von Darmstadts Zimmermann übersehen. Den Elfmeter für die Eintracht verwandelte Manuel Wintzheimer souverän zum 1:0 (52.). Ein Schock für die Gastgeber - sie brauchten eine gute Viertelstunde, um sich zu schütteln. Dann traf Tietz zum vermeintlichen 1:1 (66.), doch zuvor hatte es eine Abseitsstellung gegeben.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Mit einem Dreifachwechsel versuchte SVD-Trainer Torsten Lieberknecht kurz darauf, das Ruder noch mal herumzureißen. Und mit Frank Ronstadt hatte tatsächlich einer der Joker seinen Fuß beim Ausgleich im Spiel: Seine starke Flanke versenkte Honsak sehenswert per Kopf (82.).

VAR entscheidet zweimal zu Recht gegen die Eintracht

Vier Minuten später zeigte Kampka nach einem vermeintlichen Foul von Keanan Bennetts an Jan-Hendrik Marx auf den Punkt. Die große Chance für Braunschweig zur erneuten Führung? Mitnichten! Wieder griff Videoassistent Schiffner in Köln ein. Schiedsrichter Kampka sah sich am Bildschirm die Szene noch einmal an und gestand seine falsche Wahrnehmung beim Zweikampf ein.

Und so auch in der dritten Minute der Nachspielzeit, als Tietz den Ball an Fejzic vorbei zum Sieg der Darmstädter im Tor versenkte. Nach kurzer Wartezeit jubelten am Ende die "Lilien", während die "Löwen" mit einer bitteren Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten mussten.

20.Spieltag, 12.02.2023 13:30 Uhr

SV Darmstadt

2

Braunschweig

1

Tore:

  • 0:1 Wintzheimer (52., Handelfmeter)
  • 1:1 Honsak (82.)
  • 2:1 P. Tietz (90. +1)

SV Darmstadt: Schuhen - Zimmermann, J. Müller, Isherwood (68. Bennetts) - Karic (68. Ronstadt), Holland - Marvin Mehlem (90.+5 C. Riedel), T. Kempe (68. Schnellhardt) - Warming (46. Stojilkovic), Honsak - P. Tietz
Braunschweig: Fejzic - de Medina, Decarli, Gechter (64. Kurucay) - J. H. Marx, Wiebe, Donkor - F. Kaufmann (90. Krauße), K. Endo (73. Nikolaou) - Wintzheimer (89. Pherai), Bonga (73. Lauberbach)
Zuschauer: 16342

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 12.02.2023 | 22:50 Uhr

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