Sieg im Wildpark: Kieler "Störche" fliegen wieder
Holstein Kiel hat in der Zweiten Liga seine zwei Monate andauernde Sieglosserie beendet. Mit einer genauso reifen wie ansehnlichen Leistung gewann die Mannschaft von Trainer Ole Werner am Sonnabend im Wildparkstadion gegen den Karlsruher SC mit 2:0 (2:0). "Ich bin unheimlich stolz auf das Team. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft und verdient gewonnen", freute sich Matchwinner Fabian Reese. Die "Störche" verschafften sich damit wichtige Luft zu den Abstiegsrängen und schossen den KSC tiefer in den Tabellenkeller. Letztmals hatten die Kieler zuvor am 30. November in Dresden (2:1) ein Ligaspiel gewonnen.
Kiels Neuzugang Reese trifft und tanzt
Werner hatte seine Mannschaft im Vergleich zum enttäuschenden 1:1 gegen Darmstadt nur auf einer Position umgestellt: Finn Porath begann in der Offensive für Emmanuel Iyoha. Doch zunächst waren die Kieler defensiv gefordert - und konnten sich bei Ioannis Gelios bedanken, dass sie nicht früh in Rückstand gerieten. Der KSV-Keeper warf sich nach tollem Solo und Flanke von Marvin Wanitzek Angreifer Philipp Hofmann entgegen und parierte (4.). Gegen Karlsruhes bulligen Mittelstürmer fanden die Kieler Verteidiger auch in der Folge kaum ein Mittel, sein Schuss ging knapp vorbei (16.).
Doch anders als noch am Mittwochabend brauchten die "Störche" selbst nicht viele Chancen für ihr erstes Tor. Eine Flanke von Alexander Mühling landete punktgenau am langen Pfosten bei Winterzugang Reese, und der sträflich freie Angreifer traf durch die Beine von Schlussmann Benjamin Uphoff eiskalt zur Gästeführung (26.). Nur fünf Minuten später legte die KSV nach: Reese lud auf der linken Seite Gegenspieler Marco Thiede zum Tänzchen und flankte dann butterweich in die Mitte. Dort stand Porath frei und köpfte zum 2:0 ein. Jae-Sung Lee hätte eine Minute vor der Pause sogar noch erhöhen können, scheiterte aber an Uphoff.
Die Hausherren, die mit Pfiffen in die Halbzeit verabschiedet wurden, strahlten nur noch nach Standards wirklich Gefahr aus: Wanitzek köpfte genau auf Gelios (35.), Hofmanns Kopfball ging knapp vorbei (36.). Während die Kieler einmal verletzungsbedingt wechseln mussten, hatte KSC-Trainer Alois Schwartz schon vor der Pause erfolglos versucht, mit einem Doppelwechsel ein Zeichen zu setzen.
KSC besser, aber Holstein lässt nichts anbrennen
Nach Wiederanpfiff erhöhte Karlsruhe den Druck. Die Joker Marco Djuricin und Anton Fink hatten eine Doppelchance (53.), Wanitzek schoss ans Außennetz (56.). Doch die KSV-Defensive stellte sich immer besser auf die Angriffe des KSC ein. So ergaben sich auch einige Konterchancen, die zunächst allerdings nicht gut ausgespielt wurden. Erst kurz vor Schluss prüfte Reese mal wieder Uphoff (82.), auch der eingewechselte Iyoha scheiterte am Keeper (85.). Aber die Zeit lief für Kiel - und die Karlsruher wirkten von Minute zu Minute mutloser. Für den negativen Schlusspunkt sorgte Damian Roßbach. Nach Videobeweis bekam der KSC-Verteidiger für ein hartes Foul an Lee zu Recht die Rote Karte (90.+3). Am Ende stand ein ungefährdeter Auswärtssieg, mit dem die Kieler sogar ein bisschen Geschichte schrieben. Schließlich war es ihr erstes Spiel im Wildpark überhaupt.