Aufstiegskampf? Hannover 96 zeigt Düsseldorf, wie's geht
Von einem Topspiel konnte am Sonnabend in der Arena am Maschsee wirklich nicht die Rede sein. Dafür präsentierten sich die Fortunen, die trotz ihres schwachen Saisonstarts vor der Partie weiter vom direkten Wiederaufstieg gesprochen hatten, über die komplette Spielzeit viel zu abwartend und defensiv. 96 musste ein sehr dickes Brett bohren. Aber die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak gewöhnt sich offenbar so langsam daran, an fast jedem Wochenende das Spiel machen zu müssen. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber natürlich auch mit dem Spiel", sagte der 96-Coach: "Wir waren klar spielbestimmend und haben die volle Kontrolle gehabt."
Die 8.900 Zuschauer sorgten im Stadion immer wieder für gute Stimmung - und in der Schlussphase ging sogar die Welle durchs weite Rund. Entscheidenden Anteil daran hatte gegen den Bundesliga-Absteiger ein starkes Offensivtrio. Immer wenn Genki Haraguchi, Hendrik Weydandt und Marvin Ducksch ins Kombinieren kamen, wurde es prompt gefährlich.
Starkes Trio - Haraguchi, Weydandt und Ducksch
Die beste Möglichkeit vor der Pause hatte Ducksch nach einem gekonnten Zusammenspiel. Der Angreifer traf vor dem Tor aber den Ball nicht voll, sodass dieser an der Latte landete (16.). Vier Minuten später schoss Ducksch nach einem Doppelpass mit Sturmpartner Weydandt knapp am Pfosten vorbei. Beide Male wäre Florian Kastenmeier chancenlos gewesen, der F95-Keeper war aber in der 26. Minute bei einem Abschluss von Haraguchi auf dem Posten.
96 nutzt Überzahl blitzschnell
Sieben Minuten nach Wiederanpfiff brachten sich die Fortunen dann selbst auf die Verliererstraße. Der erst zur zweiten Hälfte eingewechselte Matthias Zimmermann sah nach seinem zweiten Foul Gelb-Rot - und schon kurz darauf fiel das überfällige 1:0. Hannover führte einen Einwurf schnell aus, Haraguchi fand mit seiner Hereingabe Florent Muslija und der junge Offensivmann überwand Kastenmeier per Volleyschuss (57.). Sechs Minuten später folgte bereits der zweite Treffer: Ducksch verwandelte einen an Haraguchi verursachten Foulelfmeter souverän.
Damit waren bereits letzte Zweifel am dritten Saisonsieg ausgeräumt. Es ging kein Ruck mehr durch die zehn Düsseldorfer - ganz im Gegenteil. Kastenmeier unterlief in der 84. Minute bei einem Rückpass sogar noch ein Eigentor. Das 3:0 für die 96er, die bis zum Ende giftig und konzentriert blieben, war der Endstand. Die "Roten" bauten ihre Heimbilanz damit auf saisonübergreifend 13 Heimspiele ohne Niederlage aus. Jetzt muss es nur noch auswärts klappen, am 1. November geht es nach Fürth.