0:3 gegen Karlsruhe - St. Pauli erschreckend schwach
Der Saisonstart des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli muss als misslungen betrachtet werden. Nach dem 0:3 (0:1) gegen den Karlsruher SC sind die Hamburger nun Vorletzter.
Im Gegensatz zum furiosen Auftritt im Derby beim HSV (2:2) zeigten sich die Kiezkicker am Sonntag gegen den KSC erschreckend harmlos. Erfrischender Offensivfußball? Fehlanzeige! Stattdessen offenbarten die Hamburger erneut eklatante Abwehrschwächen und haben nach sieben Spielen schon 14 Gegentreffer kassiert. Lediglich Schlusslicht Würzburg (18) und Darmstadt 98 (15) haben eine schlechtere Bilanz. St. Pauli reist nach der Länderspielpause als Vorletzter am 21. November zum Tabellenvierten SC Paderborn.
"Die Tabelle interessiert jetzt wirklich überhaupt nicht. Nichtsdestotrotz müssen wir gucken, dass wir die Spiele gewinnen", sagte Linksverteidiger Daniel Buballa.
St. Pauli ohne Torchance
Die Partie begann denkbar schlecht für die Hamburger. Nach einer unzulänglichen Kopfball-Abwehr von Sebastian Ohlsson durfte Marco Thiede völlig unbedrängt aus 25 Metern abziehen - der Ball prallte an den Pfosten, von dort aus gegen Robin Himmelmann und anschließend von St. Paulis Keeper hinter die Torlinie. Himmelmann wurschtelte das Spielgerät zwar irgendwie wieder nach vorne, doch der Video-Assistent entschied zu Recht auf Tor für den Karlsruher SC (4.).
Das Tor war überraschend gefallen, doch in der Folgezeit verdienten sich die Badener die Führung, weil sie die Braun-Weißen früh attackierten und überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließen. Marvin Wanitzek (13.), Philipp Hofmann (14.) und Daniel Gordon (30.) hatten zudem weitere gute Gelegenheiten. St. Pauli hingegen präsentierte sich ideenlos und ohne Spielwitz. Torgefahr für das Karlsruher Gehäuse gab es bis zur Pause praktisch nicht.
KSC bestraft Abwehrfehler gnadenlos
Der Auftakt in den zweiten Durchgang geriet spiegelbildlich zum Spielbeginn: Wieder landete eine schwache Kopfball-Abwehr (Simon Makienok) bei einem freistehenden KSC-Spieler. Jérôme Gondorf zog von der Strafraumlinie ab und traf zum 2:0 für die Gäste (50.). Das Tor hielt auch der Überprüfung durch den Videobeweis stand - St. Paulis Torwart Himmelmann wurde durch Karlsruher Spieler nicht irritiert.
Schultz reagierte mit einem Dreier-Wechsel: Maximilian Dittgen, Lukas Daschner und James Lawrence kamen in die Partie (56.). Am fußballerischen Auftritt der Heimmannschaft änderte sich dadurch wenig. Erst in der 69. Minute gelang Dittgen der erste Abschluss, er schoss allerdings KSC-Keeper Marius Gersbeck an. Als kurz darauf auch Finn Ole Becker zu einer guten Torchance kam (75.), keimte Hoffnung auf, dass die Kiezkicker zum wiederholten Mal ihre Comeback-Qualität an den Tag würden legen können.
Höhere Niederlage wäre möglich gewesen
Doch praktisch im Gegenzug machten die Gäste den Deckel auf die Partie: Hofmann nickte eine Hereingabe von Marc Lorenz zum 3:0 ein (76.). Wanitzek hätte beinahe aus 40 Metern noch Himmelmann übertölpelt, der Ball flog knapp am leeren Tor vorbei (80.). In der Nachspielzeit bewahrte der Pfosten die Kiezkicker vor dem vierten Gegentreffer.