"Wölfinnen" vor dem Re-Start: Der Erfolgshunger ist groß
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben in dieser Saison das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Triumph in der Champions League vor Augen. Vor dem Re-Start der Bundesliga am Sonnabend beim SC Freiburg fand Trainer Tommy Stroot aber mahnende Worte.
"Wir müssen wachsam bleiben in allen Bereichen. Wir können uns mit der Vergangenheit nichts kaufen", sagte Stroot mit Blick auf die bisher makellose Saison, in der der VfL noch ungeschlagen ist: In der Liga und im Pokal gab es zwölf Siege in zwölf Spielen, in der Champions League vier Siege und zwei Remis.
"Wir glauben extrem an unser Potenzial und wissen, was möglich ist." Tommy Stroot
"Wir wissen, dass uns absolut nichts geschenkt wird und Gegner gegen uns hoch motiviert sein werden, damit die Serien reißen. Ich habe kein Gefühl, dass wir schon Meister sind und alles bereits geklärt ist." Doch der VfL-Coach betonte auch: "Wir wissen, dass wir in der Pflicht sind, diese beiden nationalen Titel zu erreichen. Alles andere wäre unglaubwürdig."
Bundestrainerin sieht "komfortable Ausgangssituation"
"Es ist noch nicht ganz durch, aber sie haben eine komfortable Ausgangssituation, sie haben diesen Willen und sind sehr hungrig, auch im Pokal und international ganz weit zu kommen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Re-Start der Liga, der den Tabellenersten Wolfsburg am Sonnabend (14 Uhr, im NDR Livecenter) im letzten Spiel der Hinrunde zum SC Freiburg führt. Im Pokal spielt der VfL, der zuletzt achtmal in Serie den Cup gewonnen hat, am 28. Februar beim 1. FC Köln.
Pajor: "Das Triple ist ein realistisches Ziel"
Über allem schwebt aber das große Triple-Ziel. So wie vor zehn Jahren, als die "Wölfinnen" in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League triumphierten. "Das ist das Größte, was man auf Vereinsebene erreichen kann. Deswegen setze ich mir das auch als Ziel und ich glaube, wir als der VfL Wolfsburg haben auch die Chance es zu gewinnen. Aber klar ist auch, dass wir weiter hart an uns arbeiten und auf Topniveau spielen müssen", sagte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf dem NDR.
Angreiferin Ewa Pajor schlug in die gleiche Kerbe: "Das Triple ist mit unserem Kader ein realistisches Ziel, aber es ist noch ein langer Weg." Rekordsieger Olympique Lyon, Paris Saint-Germain oder der FC Bayern München - nach der Auslosung am 10. Februar werden die Wolfsburgerinnen wissen, gegen wen es im Viertelfinale der Königsklasse geht: "Wir wissen, dass es vor allem auf internationalem Niveau nicht planbar ist. Wir sind extrem froh, dass wir noch dabei sind", sagte Stroot.
Pause kurz, aber optimal genutzt
Seine Spielerinnen sind zuversichtlich, dass die Erfolgsserie anhält. "Wir haben ein paar gute Schritte gemacht in der Pause", erklärte Oberdorf. Im Trainingslager in Portugal habe man vor allem "im taktischen Bereich gearbeitet", ergänzte Lena Lattwein.
"Wir haben eine Wahnsinns-Qualität in unserem Kader - auch in der Breite. Und wir haben eine gute Mischung zwischen Spaß und Fokus." Svenja Huth
Befürchtungen, die zweiwöchige Pause sei vor allem für die Nationalspielerinnen zu kurz gewesen, hätten sich nicht bewahrheitet, so Lattwein: "Wir mussten wenig zu Hause arbeiten und konnten mental komplett abschalten und körperlich zu Ruhe kommen." So habe sie sich gefreut, wieder zum Training zu fahren: "Der Hunger ist sehr, sehr groß."