Werder Bremens Geschäftsführer Frank Baumann hört 2024 auf
Erst Spieler, dann im Management: Bei Werder Bremen endet bald nach über 20 Jahren eine Ära. Sport-Geschäftsführer Frank Baumann wird seinen am Ende der Saison auslaufenden Vertrag beim Fußball-Bundesligisten nicht verlängern.
Das teilten die Hanseaten am Mittwoch mit. Baumann hatte dem Aufsichtsrat der Bremer zuvor seinen Entschluss mitgeteilt. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, weil Werder für mich seit vielen Jahren viel mehr ist als ein Arbeitgeber", sagte Baumann und erläuterte: "Zum einen ist der Job als Geschäftsführer sehr herausfordernd und kräftezehrend. Vor dem Hintergrund hatte ich mir ja ohnehin das Ziel gesetzt, spätestens mit 50 eine Auszeit von mindestens einem Jahr zu nehmen. Zum anderen ist es nach meiner Auffassung, nach einer so langen Zeit, auch für einen Verein gut, einen Wechsel auf der Position vorzunehmen, um auch neue Impulse und Ideen zuzulassen."
Wer wird Baumanns Nachfolger?
Werders Aufsichtsratsvorsitzender Hubertus Hess-Grunewald bedauerte Baumanns Entscheidung und kündigte eine rasche Nachfolgeregelung an. Bis Ende des ersten Quartals 2024 wollen die Hanseaten eine Lösung gefunden haben. Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz, der zuletzt immer mehr Verantwortung übernahm, spiele in den Überlegungen "natürlich eine Rolle und ist einer der Nachfolgekandidaten von Frank."
Man sei "gut vorbereitet", so Hess-Grunewald, und werde den "bereits begonnenen Prozess intensiv fortsetzen, um die Nachfolge von Frank Baumann zu regeln und die beste Lösung für Werder Bremen zu finden." Neben internen Optionen wie Fritz werde man "auch externe Optionen prüfen". Baumann, das stellte Hess-Grunewald klar, werde bis zum Ende seiner Amtszeit am 30. Juni 2024 die Themen und Projekte im sportlichen Bereich "weiterhin vollumfänglich verantworten".
Langjähriger Spieler und Funktionär
Baumann war 1999 als Spieler aus Nürnberg an die Weser gekommen und wurde als Kapitän der Grün-Weißen deutscher Meister und zweimal DFB-Pokalsieger. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wechselte der gebürtige Würzburger als Assistent in die Geschäftsführung der Norddeutschen. Seit 2016 verantwortet Baumann als Geschäftsführer die sportlichen Geschicke der Bremer. In seine Amtszeit fällt der Bundesliga-Abstieg 2021, für den viele Fans Baumann verantwortlich machten. Dennoch blieb er im Amt und sorgte mit dafür, dass die Bremer nach nur einem Jahr den Wiederaufstieg schafften.
"Wir haben in den letzten Monaten und Jahren auf verschiedenen Ebenen wichtige richtungsweisende Entscheidungen getroffen, so dass ich den Verein strategisch, sportlich, wirtschaftlich und personell sehr gut aufgestellt sehe, um die Zukunft erfolgreich gestalten zu können", so Baumann.