Werder Bremens Frauen unterliegen vor Rekordkulisse im Weserstadion
Frauenfußball-Bundesligist Werder Bremen hat am Sonnabend bei der Premiere im Weserstadion gegen den SC Freiburg mit 1:2 (1:1) verloren. 20.417 Zuschauer sorgten für einen Club-Rekord und sahen ein abwechslungsreiches und trotz der Niederlage gutes Spiel der Gastgeberinnen.
Für die Bremerinnen, die sonst ihre Heimspiele auf dem benachbarten Platz 11 austragen, ging mit der Partie im Weserstadion ein Traum in Erfüllung. Und die beeindruckende Kulisse inklusive lautstarker Unterstützung durch die Ultras in der Ostkurve beflügelte die Grün-Weißen sichtlich. Die Bremerinnen spielten an dem Tag nicht wie ein Abstiegskandidat, sondern bis zum Schluss mutig nach vorne. Für den ersten Saisonsieg reichte es trotz des traumhaften Freistoßtreffers von Nina Lührßen am Ende gegen abgezockte Freiburgerinnen aber nicht.
"Für uns war es ein riesen Event! Es war sehr eine positive Stimmung im Stadion. Leider passt das Ergebnis nicht so ins Bild." Werder-Kapitänin Lina Hausicke
Anfangs war den Gastgeberinnen die Nervosität anzumerken. Werder hielt den Ball gegen die favorisierten Freiburgerinnen zunächst in den eigenen Reihen und beruhigte mit sicherem Passspiel die eigenen Nerven. Die Bremerinnen fanden nach knapp zehn Minuten allerdings immer besser ins Spiel und wurden offensiv mutiger.
Werders Lührßen mit potenziellem "Tor des Monats"
In der 26. Minute ließ Lührßen dann das Weserstadion erbeben. Mit ihrem traumhaften Freistoß ins obere rechte Eck brachte sie Werder mit 1:0 in Führung - ein Anwärter auf das "Tor des Monats"! Die Torschützin lief danach mit ausgebreiteten Armen in Richtung Trainer-Bank und verschwand Sekunden später in einer Jubeltraube. Die Hoffnung auf den ersten Saisonsieg hatte neue Nahrung bekommen.
Freiburg vor dem Tor clever und abgezockt
Doch die Freiburgerinnen gehören zu den Spitzenteams der Bundesliga - und stellten ihre Qualität noch vor der Pause unter Beweis. Janina Minge erzielte in der 43. Minute das zu dem Zeitpunkt überraschende 1:1 für die Breisgauerinnen. Unglücklich für Werder, denn Bremen war die bessere Mannschaft in der ersten Halbzeit, spielte schnörkellos und ansehnlich nach vorne und hätte eine Führung zur Pause eigentlich verdient gehabt.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich die individuelle Qualität der Breisgauerinnen immer mehr durch. Minge sorgte mit ihrem zweiten Treffer an diesem Tag (77.) für die sechste Saison-Niederlage der Bremerinnen. Mit nur zwei Punkten aus acht Spielen stehen die Grün-Weißen auf dem vorletzten Tabellenplatz und haben vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer.