Werder Bremen vergibt Sieg gegen Gladbach in der Nachspielzeit
Werder Bremen hat am Sonnabend letzte Zweifel am Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga beseitigt, aber im Kampf um einen Europapokalplatz einen Dämpfer erlitten. Das Team von Trainer Ole Werner kam gegen Borussia Mönchengladbach nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus.
Seine Mannschaft versäumte es damit, dem Übungsleiter an seinem 36. Geburtstag das perfekte Geschenk zu machen. Die Gastgeber mussten zunächst dem 0:1 durch Robin Hack hinterherlaufen, gingen aber durch die ersten beiden Bundesligatreffer von Nick Woltemade in Führung. Florian Neuhaus traf in der Nachspielzeit per Handelfmeter zum 2:2. Das Ergebnis war am Ende verdient. Werder bleibt mit 38 Punkten vorerst auf Tabellenplatz zehn. Torhüter Michael Zetterer sprach im ARD-Interview von einem "gerechten Ergebnis".
Werner: "Jungs hätten mehr verdient gehabt"
"Der vorzeitige Klassenerhalt spricht für die Mannschaft und die Mitarbeiter - großes Kompliment", sagte Werder-Coach Werner. "Wir haben ein gutes Spiel genmacht, leider nicht mit dem passenden Ergebnis. Die Jungs hätten heute mehr verdient gehabt."
Kalte Dusche nach acht Minuten
Werder zeigte im 1.000. Heimspiel und dem 2.000. Bundesligaspiel in der Vereinsgeschichte, dass es die Chance auf einen Europapokalplatz nutzen wollte und diktierte das Spielgeschehen. Die Gäste verlegten sich hingegen auf Umschaltsituationen und waren schon nach acht Minuten erfolgreich damit: Rocco Reitz überspielte die Bremer Dreierkette und setzte Hack am linken Strafraumeck perfekt in Szene, der traf mit links ins lange Eck zum 1:0.
Die Hausherren waren sichtlich beeindruckt und konnten sich bei ihrem Keeper Michael Zetterer bedanken, der einen Schuss von Kouadio Koné aus spitzem Winkel zur Ecke abwehrte und so das 0:2 verhinderte (12). Auch diese hätte fast zum Erfolg geführt, diesmal parierte der Schlussmann einen Kopfball von Ko Itakura.
Die Bremer forcierten allerdings ihre Offensivbemühungen und erarbeiteten sich ein Übergewicht. Nach einem verunglückten Kopfball von Marvin Ducksch kam der Ball zu Mitchell Weiser, aber der war zu überrascht, um den Ausgleich zu erzielen (36.). Dieser fiel dann aber doch unmittelbar vor der Pause - ausgerechnet als der Bremer Druck etwas nachzulassen schien: Über Weiser und Leonardo Bittencourt kam ein schnelles Zuspiel auf Woltemade, der aus acht Metern ins kurze Eck traf (45.). Sein erster Bundesligatreffer und ein leistungsgerechter Pausenstand.
Werder dreht das Spiel
Nach dem Wechsel änderte sich am Grundgerüst des Spiels wenig: Reitz hatte nach einer Umschaltsituation einen vielversprechenden Abschluss für die Niederrheiner, verzog aber aus neun Metern knapp (50.). Die Grün-Weißen diktierten auch jetzt wieder das Spielgeschehen und gingen diesmal in Führung: Nach einer Ecke von Ducksch stieg Woltemade sieben Meter vor dem Tor zum Kopfball hoch und brachte mit seinem zweiten Bundesligator das Weserstadion zum Beben (65.).
Diesmal mussten die Gladbacher antworten und das taten sie eindrucksvoll: Aus sechs Metern wäre Reitz per Kopfball um ein Haar der erneute Ausgleich gelungen, aber Zetterer reagierte herausragend (70.). Die Gäste warfen jetzt alles nach vorn, kamen aber nicht mehr zwingend vor das Bremer Tor. Bis in die Nachspielzeit: Dann prallte Marco Friedl der Ball an die Hand und der VAR meldete sich. Schiedrichter Timo Gerach zeigte auf den Punkt und Neuhaus traf zum letztlich verdienten Ausgleich (90.+1). Besonders bitter: Ducksch hatte kurz zuvor die Entscheidung verpasst, als er aus neun Metern das Außennetz traf (82).
Werder tritt am kommenden Sonnabend beim Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig an (15.30 Uhr im NDR Livecenter).