Werder Bremen siegt und schickt den VfL Bochum in die Relegation
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat am 34. Spieltag einen verdienten Sieg eingefahren, das europäische Geschäft allerdings verpasst. Vor den Augen der Double-Mannschaft von 2004 gewannen die Grün-Weißen gegen den VfL Bochum mit 4:1 (1:0). Die Gäste müssen in die Relegation.
Feiertag für die Bremer, ein Albtraum für den VfL: Während Werder eine solide Saison mit dem Dreier am letzten Spieltag auf Rang neun beendet, fielen die Bochumer aufgrund des 2:1-Sieges von Union Berlin gegen den SC Freiburg noch auf Relegationsplatz 16 zurück und müssen nun zweimal gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf in den Relegationsspielen antreten, um die Klasse zu halten.
Der Sieg der Bremer war - auch in der Höhe - vollkommen verdient. Dennoch reichte der Erfolg nicht für Rang acht und die mögliche Teilnahme an der Qualifikation zur Conference League, da Heidenheim den 1. FC Köln mit 4:1 bezwang und in der Tabelle vor den Norddeutschen blieb.
"Wir wären gerne noch einen Platz mehr geklettert, dafür hätten wir in der Saison aber noch mehr Konstanz gebraucht oder uns eher finden müssen." Werder-Trainer Ole Werner
Fanmarsch und Double-Nostalgie
Bei den Bremern waren schon vor dem Anpfiff alle in Feierlaune. Mit einem Fanmarsch zogen die Anhänger der Grün-Weißen durch die Stadt zum Weserstadion und feierten die Double-Saison vor 20 Jahren, als Werder die Meisterschaft und den Pokal gewann. Die Helden von 2004 wurden zudem im Stadion geehrt, danach drehten Johann Micoud, Ailton und Co. noch eine Ehrenrunde und ließen sich bejubeln.
Zum Einlauf der aktuellen Bremer Elf präsentierten die Fans der Norddeutschen zudem noch eine Choreografie zur Double-Saison. Alles war aus Sicht der Gastgeber angerichtet für einen feierlichen Saisonabschluss. Und die Mannschaft von Trainer Ole Werner lieferte: Bereits nach sechs Minuten traf Marco Friedl nach einer Ecke zum 1:0 für die Grün-Weißen. Und die Bremer blieben dran: Marvin Ducksch (14., 26.), Mitchell Weiser (18.) und Romano Schmid (34.), der an der Latte scheiterte, hatten alle Chancen, die Führung auszubauen.
Werder das deutlich überlegene Team
Die zarten Hoffnungen auf Europa wurden anhand der deutlichen Führung von Heidenheim gegen den 1. FC Köln früh begraben. Tabellenplatz acht würden die Bremer an diesem Nachmittag nicht mehr erreichen können. Trotzdem feierte das Publikum die Spieler und wurde von ihnen mit einer dominanten ersten Hälfte belohnt. Abstiegskandidat Bochum, für den alles auf dem Spiel stand, trat erschreckend schwach auf. Der Ein-Tore-Rückstand zur Halbzeit war schmeichelhaft für das Teams aus dem Ruhrgebiet.
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann allerdings deutlich. Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Schmid (88.) machten den Sieg der Bremer perfekt. Christopher Antwi-Adjei (85.) gelang nur der Ehrentreffer für den VfL, wobei dieser Begriff anhand der blutleeren Leistung der Gäste eher unangebracht ist.
Der VfL muss nun gegen Düsseldorf zweimal nachsitzen. Den Bremer Fans war dies herzlich egal, sie feierten auch nach dem Abpfiff die Helden auf dem Platz - und die Helden von einst.