Weiche Flensburg gewinnt Hallenmasters in Kiel
Der SC Weiche Flensburg hat die 23. Auflage des Hallenmasters in Kiel gewonnen. Der Fußball-Regionalligist setzte sich am späten Samstagabend im Finale gegen den Ligarivalen Phönix Lübeck mit 2:0 durch.
Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause sahen 8.700 Zuschauer in der Kieler Ostseehalle - darunter Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) - einen verdienten Sieger. Das Team von Trainer Mamadou Sabaly hatte sich verlustpunktfrei für die Vorschlussrunde qualifiziert und dort den SV Eichede bezwungen. Phönix gewann seine Gruppe ebenfalls und schaltete im Halbfinale Titelverteidiger SV Todesfelde aus.
Der VfB Lübeck und Holstein Kiel verpassten den Einzug in die Vorschlussrunde.
VfB Lübeck scheidet punktlos aus
Regionalliga-Spitzenreiter Lübeck war mit seiner U23 angetreten und schied sang- und klanglos aus. Die von Arne Krinke-Myers, Co-Trainer des Oberliga-Teams, betreute Equipe hatte bereits nach den ersten beiden Partien gegen Todesfelde (0:3) und Flensburg (1:3) keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Im sportlich bedeutungslosen Duell mit dem bis dahin ebenfalls punktlosen Heider SV kassierte der VfB dann noch eine 1:2-Niederlage, sodass er punktloser Letzter in der Gruppe A wurde.
Der Frust hielt sich bei den Lübecker Kickern dennoch in Grenzen. "Die Teilnahme ist ein Geschenk für uns. Zu unseren Spielen kommen sonst vielleicht 100 Leute. Das ist eine super Kulisse hier. Natürlich ist das frühe Ausscheiden ärgerlich. Wir können mit dieser Erfahrung nur wachsen und davon profitieren. Das nehmen wir mit", sagte Gustavo Melo, Kapitän der U23, den "Lübecker Nachrichten" ("LN").
Holstein Kiel verpasst Halbfinal-Einzug
Nicht viel besser als dem Erzrivalen erging es Holstein Kiel. Der Zweitligist, der am Nachmittag ein Testspiel gegen den VfL Osnabrück mit 5:3 gewonnen hatte, wurde ebenfalls durch seine U23 (Regionalliga) in der Ostseehalle vertreten. Nach einem 1:1 im Auftaktspiel gegen den Eckernförder SV - Jason Prodanovic traf wenige Sekunden vor Schluss für die KSV zum Ausgleich - verloren die "Störche" gegen Phönix mit 0:4 und kamen gegen Eichede nicht über ein 2:2 hinaus.
Als gemeinsamer Gruppendritter mit Eckernförde war damit für Holstein das Hallenmasters vorzeitig beendet. Phönix zog als Erster, Eichede als Zweiter in die Vorschlussrunde ein.
Schrecksekunde für den SV Eichede
Der SVE hatte dabei im Duell mit Kiel bange Momente zu überstehen, als Luca Reimers regungslos am Boden liegen blieb, nachdem er von einem Ball am Kopf getroffen worden war. Nach einigen Sekunden stand der 20-Jährige unter dem Applaus der Zuschauer wieder auf. Der sichtlich benommene Verteidiger wurde daraufhin in einem Krankenwagen behandelt.
Kurz darauf konnte Reimers schon wieder Entwarnung geben. "Mir geht's gut, nur die Nase ist etwas dick und geschwollen", erklärte er den "LN".
Flensburg nach zweimaligem Rückstand im Finale
Von der Bank aus sah Reimers, wie seine Mannschaft im ersten Halbfinale gegen Flensburg durch Treffer von Gerret Grage (1:0) und Lukas Baake (2:1) zweimal führte, am Ende aber mit 2:3 verlor. Florian Meyer per Neunmeter, Bjarne Schleemann und Niclas Nadj in Überzahl - Nico Fischer brummte eine Zweiminuten-Strafe ab - schossen den Regionalligisten ins Finale.
Titelverteidiger Todesfelde scheitert an Phönix Lübeck
Im zweiten Vorschlussrunden-Duell brachten Sebastian Pingel und Hendrik Wurr Phönix gegen Todesfelde schnell mit 2:0 in Führung. Der Außenseiter kam durch einen Treffer von Marco Pajonk zwar ins Spiel zurück, dann aber sorgten Pingel und Stan van Dijck mit ihren Toren für das Aus des Titelverteidigers, der von vielen Fans unterstützt wurde.
Nadj sorgt mit Doppelpack für Flensburger Sieg
Im Endspiel schrieb Nadj dann an seinem kleinen Hallenfußball-Märchen weiter. Der 22-Jährige war erst am Sonnabendmorgen von Coach Sabaly für das Masters nominiert worden und verzauberte dann Stunden später das Publikum durch tolle Tricks und Tore. Gegen Phönix gelangen dem Mittelfeldakteur seine Turniertreffer sieben und acht, die zum 2:0-Erfolg der Flensburger führten. Für Weiche war es der fünfte Titel bei der Traditionsveranstaltung.