VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt teilen sich die Punkte
Der VfL Wolfsburg hat wieder etwas Boden auf die Europacup-Plätze verloren. Die Niedersachsen spielten am Sonntag in der Fußball-Bundesliga 2:2 (2:2) gegen Eintracht Frankfurt und rutschten auf Tabellenplatz acht ab.
VfL-Trainer Niko Kovac war trotzdem nicht unzufrieden mit seinem Team: "Ich kann mit diesem Ergebnis gut leben. Wir haben gegen einen Champions-League-Teilnehmer ordentlich mitgehalten. Bei beiden Gegentoren haben wir nicht gut verteidigt, das hat mich ein bisschen geärgert."
Bevor die Begegnung sich in der ersten Hälfte zu einem unterhaltsamen Schlagabtausch entwickelte, musste zunächst Frankfurts Keeper Kevin Trapp eingreifen und sein Tor wieder in die Verankerung drücken. Kurz an die Latte gehängt – nach zwei Minuten Pause war wieder alles in Ordnung. "Adlerauge Michael Angerschmid hat das entdeckt", sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner über seinen Assistenten.
Marmoush mit der frühen Führung
Der VfL erwischte dann den Europa-League-Champion schon in der zehnten Minute kalt: Die Eintracht spielte sehr riskant kurz hinter der Mittellinie auf Abseits. Yannick Gerhardt schickte Omar Marmoush, der Trapp austeigen ließ und einschob. Zwar hob der Assistent zunächst die Fahne, doch der Videobeweis zeigte, dass Marmoush nicht im Abseits gestanden hatte.
So durfte der Stürmer seinen Treffer bejubeln, der in die Kategorie "ausgerechnet" fällt. Marmoush soll sich mit der Eintracht über einen Wechsel zur kommenden Saison einig sein.
Doppelschlag durch die Eintracht
Allzu lange freuen konnten sich die "Wölfe" jedoch nicht, weil Frankfurts Angreifer Randal Kolo Muani wieder einmal seine Klasse unter Beweis stellte. Der Franzose schraubte sich nach einer Flanke hoch und köpfte den Ball aus gut fünf Metern zum Ausgleich in die Maschen (22.).
Angedeutet hatte sich der Treffer nicht, doch Wolfsburg agierte in der Defensive nicht konsequent genug. Das rächte sich wenig später erneut: Die VfL-Abwehr verpasste mehrere Gelegenheiten, die Situation zu klären, der Ball landete vor den Füßen von Evan Ndicka, der von der Strafraumgrenze unhaltbar einschoss (26.).
Gerhardt macht es per Kopf
Die Gastgeber brauchten bis zur 37. Minute, ehe sie wieder gefährlich vor das Frankfurter Tor kamen. Doch die zweite Chance hätte nach ähnlichem Muster wie bei der Führung beinahe das 2:2 gebracht. Wieder stand die Eintracht schlecht gestaffelt und ließ Marmoush entwischen. Der Ägypter lupfte den Ball über Trapp, Tuta verhinderte aber mit vollem Einsatz den Ausgleich und klärte (37.). Nach der folgenden Ecke prüfte Gerhardt Trapp mit einem Flachschuss.
Was mit dem Fuß nicht funktioniert hatte, klappte dann per Kopf: Gerhardt ging entschlossen in eine Freistoßflanke von Patrick Wimmer und markierte kurz vor dem Seitenwechsel den insgesamt verdienten Ausgleich (43.).
Tempo nach dem Seitenwechsel deutlich geringer
Die Schlagzahl wurde nach dem Seitenwechsel deutlich geringer, beide Abwehrreihen agierten konzentrierter. Die erste Torchance in der zweiten Hälfte hatte Gerhardt in der 63. Minute. Frankfurt ließ spielerisch deutlich nach, doch blieb die Eintracht stets gefährlich, wenn der dynamische und durchsetzungsstarke Kolo Muani in Ballnähe war.
Dem Sieg näher waren jedoch die Niedersachsen. Vor allem der agile Gerhardt stellte die Frankfurter Abwehr immer wieder vor Probleme. Tuta verhinderte gegen den Mittelfeldmann in der 79. Minute den erneuten Wolfsburger Führungstreffer. Die letzte Gelegenheit der Partie hatten die Gäste: Ndicka traf den Außenpfosten (89.). Verdient wäre ein Frankfurter Sieg nach dem Spielverlauf allerdings nicht gewesen.