VfL Wolfsburg feiert in Köln ersten Rückrunden-Sieg
Negativserie beendet: Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge hat der VfL Wolfsburg am Sonnabend in der Bundesliga beim 1. FC Köln gewonnen. Die "Wölfe" waren von Beginn an hellwach und holten beim 2:0 (1:0)-Erfolg insgesamt verdient die drei Punkte.
Dabei wurde Wolfsburg zum "Party-Crasher". Denn eigentlich wollten die Kölner nach der fünften Jahreszeit gleich weiterfeiern. Mit einer großen Choreografie zelebrierten die Fans den 75. Geburtstag ihres FC. Doch weil ihre Mannschaft die Anfangsphase verpennte, gingen alle Kölner drei Tage nach Aschermittwoch mit einem (weiteren) Kater nach Hause.
"Die Kölner hatten sehr viele Schwierigkeiten mit uns. Das frühe Tor war für uns wichtig, um Selbstvertrauen zu bekommen." VfL-Coach Niko Kovac
Die Wolfsburger zeigten eine sehr reife Leistung. Die Serie von zuletzt nur einem Punkt aus vier Bundesliga-Spielen und dem Aus im DFB-Pokal ließen sie sich nicht anmerken. Ihr Sieg vor 49.300 Zuschauern geriet nicht mehr in Gefahr. Der VfL verteidigte damit Rang sieben, der am Ende der Saison zum Einzug in den Europapokal reichen könnte.
Gerhardt trifft gegen seinen Heimatclub
Aus Wolfsburger Sicht hätte das Spiel gar nicht besser beginnen können. Die erste Chance führte gleich zum 1:0. Yannick Gerhardt setzte sich erst robust durch, bekam dann den Ball zurück und schoss. Kölns Keeper Marvin Schwäbe patzte, und Wolfsburg jubelte (4.). Köln versuchte sich an einer schnellen Antwort. Aber die Abwehr um Maxence Lacroix, der den gesperrten Sebastiaan Bornauw vertrat, und Micky van de Ven hatte mit den Angriffen keine größeren Probleme.
Immer wieder boten sich den "Wölfen" gute Konterchancen. Ihr Spiel war aber oftmals schlicht unsauber, sodass die Chancen verpufften. Bezeichnend die Chance von Omar Marmoush nach 34 Minuten, als der Ägypter im Strafraum auf dem Hosenboden landete und den Ball verspielte.
Einmal patzte die Wolfsburger Defensive aber doch, und Dejan Ljubicic kam zum Abschluss. Koen Casteels ließ den Ball erst mal durch die Finger flutschen - und hatte Glück, dass kein Kölner in der Nähe war um abzustauben.
Wolfsburger Taktik geht voll auf
Mehr als halbherzig spielte der VfL nach dem Seitenwechsel allerdings nicht auf den zweiten Treffer. Die Kölner durften das Spiel machen und kamen so auch zu weiteren Chancen. Timo Hübers zwang Casteels zu einer Flugeinlage (58.). Vier Minuten später tauchte Steffen Tigges frei vor dem Wolfsburger Tor auf, vertändelte den Ball aber noch.
Ausgerechnet Kölns Kapitän Jonas Hector schenkte den Niedersachsen dann aber die große Chance zum 2:0. Nach einem Foul Hectors an Kilian Fischer, den er über seine Hacke stolpern ließ, gab es Elfmeter. Maximilian Arnold verwandelte sicher zu seinem fünften Saisontor (68.) - und feierte im Anschluss mit Ball unterm Trikot und Daumen im Mund, dass er bald zum dritten Mal Vater wird. Das Tor war die Vorentscheidung. Köln kam zwar noch zu ein paar Chancen, aber auch der Anschlusstreffer von Hübers (90.+5) zählte nach Eingriff des Videoassistenten wegen Abseits nicht.