VfL Osnabrück wird gegen den Karlsruher SC spät bestraft
Der VfL Osnabrück hat in der Zweiten Liga eine unnötige Niederlage kassiert. Bis zur 77. Minute führten die Niedersachsen am Sonnabend gegen den Karlsruher SC, am Ende stand es 1:2 (1:0).
Lange Zeit sah es an der Bremer Brücke nach einem Erfolg der Niedersachsen gegen den ehemaligen Europapokal-Teilnehmer aus. Doch die Niederlage war aufgrund des Leistungsabfalls der Fußballer aus Osnabrück im zweiten Durchgang verdient. "Es ist extrem ärgerlich. Durch eine Standardsituation kriegen wir das 1:1, durch einen Konter das 2:1. Wir hätten höher zur Halbzeit führen müssen bzw. auch so eine knappe Führung zu Hause über die Zeit bringen. Das müssen wir uns vorwerfen lassen", sagte VfL-Torschütze Timo Beermann nach dem Spiel. Mit 16 Zählern aus zehn Spielen rangieren die Niedersachsen in der Tabelle auf Platz sechs.
Offensiver Beginn beider Mannschaften
Die ersten zehn Minuten des Spiels waren abwechslungsreich und boten Torchancen hüben wie drüben. Ein aus kurzer Distanz knapp neben das Tor gesetzter Kopfball von Karlsruhes Marc Lorenz (4.) weckte die Lila-Weißen auf. Es folgte eine Vier-Ecken-Serie, an deren Ende Beermann die große Chance zur Führung vergab (7.). Die Kehrseite des schwungvollen Beginns war die Angst vor eigenen Fehlern, die beide Teams anschließend entwickelten. Weniger Risiko im Aufbauspiel und ein verhalteneres Pressing ließen den Spielfluß erlahmen.
Beermann köpft ein
Folgerichtig ging eine Standardsituation der Osnabrücker Führung voraus - und diesmal machte Beermann es besser. Sebastian Kerk schlug einen Freistoß vom linken Flügel lang und weit in den Sechzehner, Beermann entwischte seinen Bewachern und köpfte unbedrängt zum 1:0 ein (28.). Osnabrück fiel danach durch Einzelaktionen auf, die Gäste versuchten bis zum Pausenpfiff vergeblich, mit Fernschüssen zum Torerfolg zu kommen.
Osnabrücks verwaltet - und wird bestraft
Die zweite Hälfte wird garantiert nicht im Saison-Highlight-Video des VfL auftauchen. Aus einer meist sicheren Defensive überließen die Gastgeber dem KSC das Spiel, eigene Konterversuche kamen nur selten zu Stande. Der letzte Pass kam zu oft nicht an, die Ideen und ihre jeweiligen Geber liefen aneinander vorbei. Nennenswerte Offensivaktionen brachte der VfL in den zweiten 45 Minuten kaum zustande.
Auch die Badener agierten in der Offensive harmlos, dennoch bestraften sie den Verwaltungsmodus der Gastgeber - erneut musste zunächst ein Standard herhalten. Eckball Philip Heise, Kopfballverlängerung des eingewechselten Babacar Gueye auf den ebenfalls eingewechselten Dominik Kother, der den Ball zum 1:1 über die Linie drückte (77.). Und das dicke Ende sollte aus Sicht der Gastgeber erst noch kommen.
Die Gäste hatten Blut geleckt und wollten mehr als nur einen Zähler, Philipp Hofmann wurde in der 89. Minute zum Matchwinner. Nach Pass von Kother scheiterte der Mittelstürmer im ersten Versuch noch an Philipp Kühn, konnte den Abpraller aber zum 2:1 für den KSC im Tor unterbringen. Am Ende steht eine völlig unnötige Niederlage für die "Lila-Weißen" zu Buche, die sie sich selbst zuzuschreiben haben.