VfL Osnabrück wehrt sich vergeblich - 0:1 gegen Paderborn
Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück hat zum dritten Mal in Folge ein Heimspiel verloren. Beim 0:1 (0:0) am Sonnabend gegen den SC Paderborn überzeugte lediglich VfL-Keeper Philipp Kühn.
Die Niedersachsen mussten gegen den Bundesliga-Absteiger lange in Unterzahl spielen. Dennoch wäre ein Punktgewinn gegen die Ostwestfalen möglich gewesen, weil zwanzig Minuten vor dem Ende auch ein Gästespieler vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Aber der VfL agierte in der Offensive weitestgehend harmlos und kassierte letztlich verdient die Niederlage, die Trainer Marco Grote im NDR Interview dennoch als "hart und nicht gerecht" bezeichnete. In der Tabelle ist Osnabrück weiter im Mittelfeld platziert, kommenden Dienstag (18.30 Uhr) geht es zum Pokalspiel zum Bundesligisten 1. FC Köln.
Kühn hält die Null, Trapp sieht Rot
Von Beginn an ließ sich Osnabrück in die eigene Hälfte drängen, nur selten gelangte ein Spieler im lila Trikot über die Mittellinie. Ein riskanter Rückpass von Paderborns Johannes Dörfler, den Torwart Leopold Zingerle gerade noch vor VfL-Angreifer Maurice Multhaup erwischte (10.), und ein Distanzschuss - ebenfalls von Multhaup (13.) - waren die einzigen gefährlichen Situationen vor dem Gästetor.
Klar spielbestimmend waren hingegen die Gäste aus Ostwestfalen, und es entwickelte sich ein Dauerduell zwischen SCP-Angreifer Chris Führich und VfL-Keeper Kühn. Zwei Freistöße wehrte dieser mit sehenswerten Paraden ab (24., 36.), auch aus dem Strafraumgewühl heraus konnte Führich Kühn nicht überwinden (45.).
Paderborn spielte mit Osnabrück Katz und Maus, was auch daran lag, dass die Gäste seit der 34. Minute in Überzahl waren: VfL-Kapitän Maurice Trapp hatte nach einer Grätsche kurz vor der Strafraumlinie die Rote Karte gesehen - eine harte Entscheidung, die aber auch der Überprüfung durch den Video-Schiedsrichter standhielt.
Auch Paderborns Schallenberg muss vom Platz
Nach Wiederanpfiff wurde die VfL-Marschrichtung schnell klar. Die Niedersachsen setzten auf Konter und hätten schon in der 53. Minute einen solchen brillant abschließen können, doch Bryan Henning schoss nach feinem Pass des eingewechselten Christian Santos am Tor vorbei. Auf der Gegenseite machte es Paderborn besser: Timo Beermann ließ sich auf der linken Seite den Ball von Dörfler abluchsen. Dessen scharfe Hereingabe drückte Sven Michel aus wenigen Metern über die Torlinie (56.).
Dass dies aber nicht die Vorentscheidung war, lag an Paderborns Ron Schallenberg: Der 22-Jährige sah binnen zwei Minuten zweimal Gelb und musste folgerichtig vom Platz (69.) - von der Anzahl der Spieler her war Osnabrück nun wieder auf Augenhöhe und witterte Morgenluft. Aber den Niedersachsen gelang es nicht, wirklich gefährliche Aktionen vor dem Gäste-Tor zu kreieren - SCP-Keeper Zingerle verlebte einen weitestgehend ruhigen Nachmittag und musste erst in der 85. Minute bei einem Kopfball von Santos ernsthaft eingreifen.