Punkt für die Moral: Osnabrück spielt 0:0 beim VfB
Der VfL Osnabrück hat sich am Sonntag im Abstiegskampf der zweiten Fußball-Bundesliga einen Punkt bei Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart erarbeitet. Beim torlosen Remis beider Mannschaften agierten die Niedersachsen in der Defensive geschickt und konsequent, offensiv fehlte gerade im ersten Durchgang das nötige Quäntchen Glück. Mit nun 35 Punkten auf dem Konto verbesserten sich die Lila-Weißen in der Tabelle auf den 13. Rang. "Wir sind natürlich hocherfreut darüber, dass wir hier auswärts gepunktet haben. Ich hoffe, dass wir dann auch im nächsten Jahr weiter in der Zweiten Liga spielen. Es fehlen noch ein paar Punkte zu unserem großen Ziel", sagte Osnabrücks Trainer Daniel Thioune.
Intensiver Beginn, Girth scheitert kläglich
Die Gäste versteckten sich beim Aufstiegsaspiranten keineswegs, sondern sorgten für eine unterhaltsame Anfangsphase. Nach zwei Weitschüssen des VfB durch Clinton Mola (2.) und Orel Mangala (6.) hätte Niklas Schmidt die Osnabrücker Führung erzielen können. Moritz Heyer flankte von links scharf an die Grenze des Sechzehners, wo der ehemalige U19-Nationalspieler am Tor vorbei köpfte. Drei Minuten später war es wiederum der Zögerlichkeit Hamadi Al Ghaddiouis geschuldet, dass es nicht im Gehäuse der Lila-Weißen klingelte. Der Stürmer stand nach einer Kopfballvorlage von Nicolas Gonzalez am zweiten Pfosten ganz allein, setzte aber nicht entschlossen nach. Statt im Tor landete der Ball im Toraus - Glück für den VfL.
Doch die intensive Anfangsphase forderte früh ihren Tribut. Während die Gäste sich gezielt zurückzogen und die Räume eng machten, häuften sich die Ungenauigkeiten im Spiel der Schwaben. Das Ergebnis davon war wenig unterhaltsam und nicht in der Kategorie "spielerisch wertvoll" anzusiedeln. Bis Benjamin Girth mit einem Knalleffekt die Lethargie beendete - jedoch nicht so, wie erhofft. Der für den verletzten Etienne Amenyido (30.) eingewechselte Girth brachte in der 40. Minute das Kunststück fertig, aus acht Metern und bei leerem Tor den Pfosten zu treffen. Zur Ehrenrettung des Angreifers: Es wäre Abseits gewesen, der Treffer hätte einer Überprüfung nicht standgehalten. Die letzte Chance des ersten Durchgangs hatte der VfB, Philipp Kühn konnte Mangalas Versuch aus acht Metern jedoch parieren.
Niedersachsen lassen VfB verzweifeln
Die Partie fand im zweiten Spieldurchgang fast ausschließlich in der Hälfte des VfL statt. Stuttgart drückte, kam aber nicht zu klaren Torchancen. So wurde es zum Geduldsspiel für die Gastgeber und zur Abwehrschlacht für die Osnabrücker. Maurice Trapp und Bashkim Ajdini meldeten dabei Al Ghaddioui im Stuttgarter Sturmzentrum bis zu dessen Auswechslung ab, Mario Gomez schmorte zudem 85 Minuten auf der VfB-Ersatzbank. Die Gäste warfen sich in Schüsse sowie Zweikämpfe und gingen den berühmten Schritt mehr - jeder Angriff der Schwaben prallte an der lila-weißen Gummiwand ab. Es war die Grundlage für das am Ende leistungsgerechte 0:0.