6:0 - VfL-Frauen eine Klasse besser als Twente
Der VfL Wolfsburg kann bereits für das Viertelfinale in der Frauen-Champions-League planen: Die "Wölfinnen" setzten sich im Achtelfinal-Hinspiel am Mittwochabend vor 1.543 Zuschauern im heimischen Stadion mit 6:0 (2:0) gegen den FC Twente durch. Dabei kam der niederländische Meister zu keiner einzigen ernsthaften Torchance. "Wir haben einfach ein gutes Spiel abgeliefert", freute sich Kapitänin Alexandra Popp, deren Team im Wettbewerb weiter ohne Gegentor ist. Einziger Kritikpunkt in der Analyse von Trainer Stephan Lerch dürfte die Chancenverwertung sein. Der Sieg der Niedersächsinnen, denen aus Verletzungsgründen noch sechs potenzielle Stammspielerinnen fehlten, hätte nämlich sogar noch höher ausfallen müssen. Das Rückspiel in Enschede findet am 30. Oktober statt.
Früh deutlicher Klassenunterschied erkennbar
"Königsklasse"? Die Partie in Wolfsburg erinnerte von Beginn an eher an ein Pokalspiel, in dem es die VfL-Frauen mit einem Gegner zu tun hatten, der einzig und allein darauf bedacht schien, die Niederlage im Rahmen zu halten. Die Taktik des deutschen Trainers Tommy Stroot zeigte aber keinen Erfolg.
Der verlustpunktfreie Bundesliga-Spitzenreiter erspielte sich Chance auf Chance und ließ Twente kaum Luft zum Atmen. Zsanett Jakabfi hätte bereits in der elften Minute auf 1:0 stellen können. Ihr Kopfball aus wenigen Metern ging jedoch genauso knapp am Tor vorbei wie der Versuch von Pernille Harder (16.). Noelle Maritz scheiterte kurz darauf an Torhüterin Daphne van Domselaar (22.).
In der 24. Minute gelang dann die überfällige Führung. Ein perfekt getimter Steckpass von Ingrid Engen landete bei der eingelaufenen Jakabfi, die wuchtig einschoss. Sara Björk Gunnarsdottir verfehlte per Kopf danach wieder das Ziel (34.), bevor Jakabfi erneut zuschlug. Van Domselaar konnte einen Kopfball von Kapitänin Alexandra Popp nur zur Seite abklatschen lassen, dort wartete die Ungarin und erzielte das 2:0 (37.).
Auch danach kam vom niederländischen Meister nichts. Popp (42.) und Jakabfi (43.) hatten auf der anderen Seite sogar noch sehr gute Möglichkeiten auf das 3:0.
Verteidigerin Bloodworth schnürt Doppelpack
Unter den Augen von Bundes-Co-Trainerin Britta Carlson änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Harder (54./60.), Popp, deren Flanke auf der Latte landete (59.), und Maritz verpassten es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch die "Wölfinnen" ließen nicht nach und belohnten sich wieder für ihren Aufwand: Dominique Bloodworth erhöhte nach einer Ecke auf 3:0 (60.).
In den Schlussminuten wurde es bitter für das junge niederländische Team (Stroot: "Das ist ein Duell David gegen Goliath."). Nachdem Popp (64./67.) und die eingewechselte Fridolina Rolfö (70.) ihre Möglichkeiten nicht genutzt hatten, schlug Harder nach starker Vorarbeit von Jakabfi zu (71.). Sieben Minuten später köpfte Rolfö ungestört zum 5:0 ein. Doch damit hatte das Lerch-Team noch immer nicht genug. Den Schlusspunkt setzte Bloodworth mit einem direkten Freistoß in den Winkel (89.).