St. Paulis Spiel in Würzburg verlegt - Kiezkicker verärgert
Jetzt ist es offiziell: Die für Mittwochabend angesetzte Zweitliga-Partie des FC St. Pauli bei den Würzburger Kickers muss verlegt werden. Die Hamburger sind nach der späten Absage angefressen.
"Wir sind alles andere als begeistert, erst zwei Stunden vor Anpfiff die offizielle Absage erhalten zu haben. Der ganze Prozess ist höchst fragwürdig und nicht professionell abgelaufen", sagte Sportchef Andreas Bornemann.
Was war passiert? Bereits am späten Vormittag hatten die Kickers vermeldet, dass ein Mitglied ihres Funktionsteams positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Das Gesundheitsamt Würzburg habe daher die Profimannschaft "umgehend bis auf Weiteres in Quarantäne" beordert, teilte das Tabellenschlusslicht mit.
DFL-Absage erst um 16.30 Uhr
Kurios: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) zog erst Stunden nach der Bekanntgabe des Positivfalls um 16.30 Uhr mit der offiziellen Absage nach. Der St.-Pauli-Tross blieb daher zunächst einmal vorsorglich im Mannschaftshotel in Würzburg. Ein neuer Termin soll am Donnerstag bekannt gegeben werden.
Kickers: "Gesundheit steht an erster Stelle"
Die Mannschaft sei "total fokussiert" auf das Spiel gegen St. Pauli gewesen, berichtete Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan. Wegen des "hohen Stellenwertes" der Begegnung seien die Würzburger Profis sogar extra ins Team-Hotel gegangen. "Aber es ist absolut diskussionslos und es steht außer Frage, dass die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle steht", so Schuppan: "Wir sind uns als Verein unserer großen gesellschaftlichen Verantwortung und vor allem auch in diesen Tagen unserer sozialen Vorbildfunktion bewusst."
Würzburg hatte mitgeteilt, dass auch sein Gastspiel beim SV Darmstadt 98 am kommenden Sonnabend ausfallen müsse. Die DFL äußerte sich dazu in ihrer Mitteilung jedoch nicht.