St. Pauli schlägt Aufstiegsaspirant Fürth verdient mit 2:1
Der FC St. Pauli hat in der Zweiten Liga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Die Hamburger gewannen gegen Aufstiegsaspirant Greuther Fürth dank einer Leistungssteigerung am Ende verdient mit 2:1 (1:0).
Damit lieferten die St. Paulianer am Sonntag dem Lokalrivalen Hamburger SV Schützenhilfe im Kampf um die Bundesliga, womit die "Rothosen" allerdings nicht viel anzufangen wussten. Der HSV holte bei Jahn Regensburg nur ein 1:1 und hat als Dritter nun drei Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Fürther.
St. Pauli machte hingegen mit dem 13. Saisonsieg die jüngste 0:2-Pleite in Düsseldorf vergessen und steht nach 31 absolvierten Partien mit 47 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. "Der Sieg war insgesamt nicht unverdient. Wir wollten sie früh unter Druck setzen und sie zu langen Bällen zwingen. Wir sind sehr froh, dass wir gewonnen haben", sagte Torschütze Guido Burgstaller nach dem Spiel.
Zander hat einen Lauf
Den Braun-Weißen gelang dabei der Frühstart, Leart Paqarada hatte die erste Torchance der Partie. Seinen Freistoß in Richtung Kreuzeck lenkte Fürths Keeper Sascha Burchert noch ab, obwohl der Ball wohl auch so vorbeigegangen wäre. Eine Aktion mit Folgen: Nach der Ecke bekamen die Franken den Ball nicht weg. Rodrigo Zalazar fand mit dem zweiten, scharf an den Elfmeterpunkt geschlagenen Ball Luca Zander, der die Hereingabe in der zehnten Minute zum 1:0 über die Linie drückte. Es war bereits der dritte Saisontreffer des offensiv in den vorherigen Spielzeiten unauffälligen Verteidigers. Die Kiezkicker hatten nun Oberwasser und wollten die Gunst der Stunde nutzen. Schnell und schnörkellos spielten sie in Richtung Tor der Fürther, die letzte Konsequenz fehlte jedoch.
Fürth hat viel Pech
Der Aufstiegsaspirant aus Franken benötigte ganze 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Ein Lattentreffer von Sebastian Ernst weckte die "Kleeblätter" auf. Die Gäste wurden mutiger und übernahmen gegen zu passive St. Paulianer die Kontrolle auf dem Platz. In der 29. Minute bot sich Ernst die nächste Möglichkeit auf den Ausgleich, doch der aufmerksame Dojan Stojanovic im Tor der Gastgeber konnte parieren. Elf Minuten später lud der Abwehrverbund der Kiezkicker die Gäste dann förmlich zum Toreschießen ein: James Lawrence vertändelte am eigenen Strafraum den Ball, Stojanovic rettete gegen Branimir Hrgota in letzter Sekunde. Der Abpraller wäre um ein Haar wieder vor den Füßen des Fürther Torjägers gelandet, doch Paqarada klärte in höchster Not. Die Führung der Hamburger zur Pause war mehr als schmeichelhaft.
Burgstaller sorgt für den erneuten Frühstart
Die Gastgeber brauchten allerdings im Gegensatz zu den bis dato überlegenen Gästen auch im zweiten Spielabschnitt keine Eingewöhnungszeit. Zalazar bediente mit einem Steilpass in der 50. Minute Burgstaller, der im Fallen den Ball über den herauseilenden Burchert zum 2:0 hob. Zwei Minuten später wäre dem Österreicher fast der Doppelschlag geglückt, doch dieses Mal misslang sein Heber. In der 55. Minute war Omar Marmoush auf und davon und frei vor dem Tor der Fürther, scheiterte jedoch mit seinem unplatzierten Flachschuss am Schlussmann der Gäste. Die Kiezkicker hätten in dieser Phase längst alles klar machen müssen, die Franken wirkten vollkommen neben der Spur.
St. Pauli machte in der Folge nicht die gleichen Fehler aus dem ersten Durchgang, sondern war das spielbestimmende Team. Zalazar blieb es in der 70. Minute nicht vergönnt, seine herausragende Leistung mit einem eigenen Treffer zu krönen. Der eingewechselte Adam Dzwigala nach einer Ecke (71.) und Daniel-Kofi Kyereh (73.) scheiterten ebenfalls am überragend aufgelegten Burchert. Zalazar zirkelte zudem einen Freistoß nur knapp am Tor vorbei (84.).
Seguins Anschlusstor kommt zu spät
Defensiv ließen die Hausherren nichts zu, die Strafraumgrenze war für die Fürther oft Endstation - bis in die Nachspielzeit. Da verloren die Hamburger den einlaufenden Paul Seguin aus den Augen, der auf 1:2 verkürzte (90.+3). Am Sieg der Kiezkicker änderte dies nichts mehr. Aufgrund der Leistungssteigerung war der Erfolg der Braun-Weißen am Ende vollkommen verdient. Am 7. Mai wartet der nächste Aufstiegsaspirant auf die Kiezkicker - die dann bei Holstein Kiel gastieren.