Braunschweigs Robin Krauße (l.) im Zweikampf mit Kaiserslauterns Terrence Boyd © dpa Bildfunk Foto: Swen Pförtner

Sieg gegen Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig rückt an Hansa ran

Stand: 17.12.2023 16:16 Uhr

Eintracht Braunschweig hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg im Kellerduell der 2. Liga gegen den 1. FC Kaiserslautern bestätigt. Die Niedersachsen konnten den Rückstand auf Relegationsplatz 16, den momentan Hansa Rostock belegt, auf drei Punkte verkürzen.

von Hanno Bode

Rayan Philippe (36.) und Johan Gómez (62.) erzielten am Sonntagnachmittag die Treffer für die Mannschaft von Coach Daniel Scherning, der im fünften Pflichtspiel seinen dritten Sieg feierte. Der BTSV war durch ein Eigentor von Robin Krauße früh in Rückstand geraten (14.). In einer hektischen Schlussphase hatten die "Löwen" Fortune, dass Schiedsrichter Arne Aarnink (Bochum) einem Treffer von Ragnar Ache nach Intervention durch den Videoassistenten die Anerkennung verwehrte (90.+4).

Bicakcic: "Haben unseren Mann gestanden"

"Es war ein umkämpftes Spiel. Nach hinten raus war es wirklich sehr turbulent. Aber wir haben unseren Mann gestanden und verdient die drei Punkte hierbehalten. Es ist ein geiler Sieg", sagte Eintracht-Verteidiger Ermin Bicakcic dem NDR. "Man sieht, wieviel Potenzial in der Mannschaft ist. Es ist aber noch ein langer, steiniger Weg", ergänzte der 33-Jährige. Auch für Scherning hatte "Eisen-Ermin" nur lobende Worte übrig: "Es ist eine klare Handschrift vom Coach zu sehen. Wir sind sehr glücklich mit ihm."

Braunschweigs Spieler bejubeln einen Treffer © dpa Bildfunk Foto: Swen Pförtner
AUDIO: Daniel Scherning: "Völlig verdient gewonnen!" (3 Min)

Sein Teamkamerad Krauße schlug in dieselbe Kerbe. "Seine Handschrift hat man von Anfang an gesehen. Jeder glaubt an diesen Plan, an diese Art und Weise, wie wir arbeiten sollen. Das ist cool", erklärte der sichtlich erleichterte Eigentor-Schütze.

Scherning gab das Lob an seine Mannschaft zurück: "Das, was wir heute auf den Platz geknallt haben, waren viele Emotionen, Herz und Leidenschaft. Das soll uns auch auszeichnen. Wir verlangen das jeden Tag von den Jungs - und sie füllen das mit Leben. Deswegen steht hier heute ein stolzer Trainer."

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Krauße-Eigentor schockt Braunschweig

"Hier regiert der BTSV, hier regiert der BTSV", hallte es in der 14. Minute durchs Stadion an der Hamburger Straße. Die Eintracht-Fans waren nach dem zwölfminütigen Stimmungsboykott beider Fanlager gegen den Einstieg eines Investoren in die Deutsche Fußball Liga gerade dabei, sich warmzusingen, als sich Kaiserslauterns Tymoteusz Puchacz am Braunschweiger Strafraum den Ball zum Freistoß hinlegte.

Was dann folgte, war ein ganz "linkes Ding" des polnischen Nationalspielers. Mit seinem linken "Schlappen" zog der 24-Jährige das Spielgerät auf den kurzen Pfosten. Dort versuchte Krauße den Standard zu klären, doch die scharfe Hereingabe rutschte ihm über den Scheitel und von dort aus ins eigene Tor.

Ausgleich durch Philippe wie aus dem Nichts

Viel unglücklicher hätte die Partie für die "Löwen" nicht beginnen können. Und der Schock über den frühen Rückstand war dem Scherning-Team zunächst auch anzumerken. Bis Mitte des ersten Abschnitts bekamen die Hausherren keine richtige Struktur in ihre Aktionen. Dann aber gelang es den Niedersachsen zunehmend besser, Zugriff auf die Begegnung zu bekommen. Torgefahr strahlte der BTSV dabei allerdings kaum aus. Der Ausgleich fiel praktisch aus dem Nichts und wurde begünstigt durch viel zu hochstehende Lauterer: Ein einfacher Pass in die Tiefe von Florian Krüger reichte, und schon hatte Philippe freie Bahn.

Mit raumgreifenden Schritten eilte der Franzose in Richtung Pfälzer Tor und überwand schließlich den herausstürzenden Keeper Julian Krahl ganz abgeklärt. Damit stand es nun 1:1 im Duell zwischen dem Torjäger aus Nizza sowie dem Schlussmann aus Forst. Denn in Minute 20 hatte Philippe schon einmal versucht, Krahl zu bezwingen, seinerzeit scheiterte er am ausgefahrenen Bein des Ballfängers.

"Es ist eine klare Entwicklung unter dem neuen Trainer zu sehen." Ermin Bicakcic, Verteidiger von Eintracht Braunschweig

BTSV zeigt unangeahnte Offensiv-Power - Gómez trifft

Viel mehr zwingende Offensivaktionen gab es in einer umkämpften Partie bis zur Halbzeit nicht zu sehen. Das Remis war leistungsgerecht, auch wenn die Gäste etwas mehr Ballbesitz hatten und den um eine Nuance reiferen Auftritt zeigten. Nach dem Seitenwechsel war dann allerdings die Eintracht klar dominant. Mit bis dato in dieser Saison nur sehr selten gesehener Offensiv-Wucht drängte der Meister von 1967 auf den Führungstreffer. Insbesondere Gómez war nun von den "Roten Teufeln" kaum noch zu stoppen.

Zweimal scheiterte der Mann aus Texas allerdings noch am prächtig aufgelegten Krahl (47., 59.), bevor der Neuzugang aus Zwickau den Keeper aus der Lausitz in der 62. Minute mit einem Schuss ins kurze Eck bezwang.

Ache-Tor in Nachspielzeit zählt nicht

Der BTSV widerstand anschließend der durchaus menschlichen Versuchung, sich in der eigenen Hälfte einzuigeln. Die "Löwen" griffen weiter beherzt an und hätten durch Philippe beinahe das 3:1 erzielt. Sein Kopfball verfehlte um Haaresbreite das Ziel (75.). So blieb Kaiserslautern im Spiel, ohne dabei allerdings Torgefahr entwickeln zu können. Der mut- und ideenlose Vortrag der Pfälzer im zweiten Durchgang erinnerte ziemlich stark an die Auftritte eines anderen Zweitliga-Traditionsclubs in vielen Spielen dieser Saison: Eintracht Braunschweig.

Unter Scherning sind die Norddeutschen nun aber wieder konkurrenzfähig - und haben sich offenbar das Glück des Tüchtigen erarbeitet. Denn die harmlosen Gäste kamen nach einem Standard, der über Umwege bei Ache landete, in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich. Bei seinem Abschluss stand der Torjäger allerdings ganz knapp im Abseits, sodass Referee Aarnink nach Sichtung der TV-Bilder entschied: kein Tor.

17.Spieltag, 17.12.2023 13:30 Uhr

Braunschweig

2

K'lautern

1

Tore:

  • 0:1 Bicakcic (14., Eigentor)
  • 1:1 Philippe (36.)
  • 2:1 Gómez (62.)

Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Ivanov, Bicakcic, Kurucay (82. Decarli) - Rittmüller, Krauße, Donkor - Helgason (87. Griesbeck), F. Krüger (67. S. Sané) - Gómez (83. Nikolaou), Philippe (87. Ihorst)
K'lautern: Krahl - Touré, Soldo, J. Elvedi - Durm (70. Klement), Tomiak (64. Niehues), Raschl (84. Hanslik), Puchacz (70. Redondo) - Ritter - Tachie, Boyd (64. Ache)
Zuschauer: 20627

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Braunschweigs Spieler bejubeln einen Treffer © Imago Images

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Sportclub | 17.12.2023 | 23:35 Uhr

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